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George A. Romero’s „Dawn of the Dead“ ist der beste Zombiefilm, der bis dato gedreht wurde und es wird wohl auch nie mehr einen besseren geben. Romero paart eine spannende Story mit harten Effekten.


In den USA ist eine Seuche ausgebrochen, doch niemand kann sich erklären warum. Tote Menschen werden wieder lebendig und wandeln als Zombies umher, attackieren dabei die noch lebenden und infizieren sie durch Bisse etc. Nach dem Tod werden diese Menschen ebenfalls zu Zombies. Zwar gibt es Bürger, die sich gegen die Horden wehren, auch das Militär ist dabei, doch Einhalt gebieten kann keiner.
Peter (Ken Foree) und Roger (Scott H. Reiniger), ebenfalls Mitglied einer Spezialtruppe, haben genug von dem Kampf gegen die Toten. Zusammen mit der Reporterin Fran (Gaylen Ross) und dem Hubschrauberpiloten Stephen (David Emge) verschwiden sie mit Stephens Hubschrauber. Doch eigentlich wissen sie nicht wohin, da jeder Flecken Erde von den Zombies belagert ist. Sie erreichen ein riesiges Einkaufszentrum. Sie beschließen sich dort niederzulassen. Durch eine Säuberungsaktion will man das Kaufhaus zombiefrei habe. Doch einige werden leichtsinnig und umherstreuende Banden zerstören die Idylle des Kaufhauses...


Hatte man in „Night of the living Dead“ noch keine Ahnung, was auf die Menscheit zukommen würde, so gibt dies George A. Romero in seinem zweiten Teil „Dawn of the Dead“ Preis. Mittlerweile haben sich die Zombies massenhaft ausgebreitet, so dass man der Lage überhaupt nicht mehr Heer wird.
In „Dawn of the Dead“ ist nun alles größer als in „Night of the living Dead“. Wir haben quasi vier Charaktere, alle höchst unterschiedlich, die aber zusammen arbeiten müssen, um irgendwie zu überleben. Auch wenn die Schauspieler zur damaligen Zeit recht unbekannt waren, kann man sich keine bessere Combo vorstellen als diese vier. Bemerkenswert ist, dass wieder ein Schwarzer (hier Ken Foree) den Mainpart spielt, wie schon in Romeros erstem Zombiefilm. Foree spielt den abgeklärtesten Charakter neben Gaylen Ross, denkt nach wenn er was macht. Im Gegensatz dazu Scott H. Reiniger, der recht übermotiviert ist und viel Risiko eingeht, daneben David Emge, der eine Person spielt, der seiner Freundin Fran scheinbar einiges beweisen will.

Stimmung kommt genug auf, allein durch das riesige Einkaufszentrum, welches schon eine Parabel darstellt in Romeros Film. Warum laufen die Zombies gerade zum Einkaufszentrum? Damit äußert Romero Kritik an Amerika. Auch die Musik die Romero einsetzt, ist manchmal recht seltsam und wurde von vielen Seiten als Fahrstuhlmusik abgestempelt.
Wer diese Kritik und die Fahrstuhlmusik nicht haben will, sollte z.B. zum Argento-Cut greifen. Ja, man liest richtig, Dario Argento höchstpersönlich hat seine eigene „Dawn of the Dead“ Fassung zusammengeschnitten (Dario Argento war an der Entstehung von „Dawn of the Dead“ beteiligt) und liefert die rasanteste und kürzeste Fassung. Auch die Musik änderte Argento weitäsgehend ab. Und keine geringe Gruppe als Goblin spielte den meisterhaften Soundtrack ein. Der Soundtrack zu „Dawn of the Dead“ ist fast so berühmt wie der Film selber. In Argentos Fassung bekommt man Action und Musik satt, ohne Leerlauf.
In Deutschland ging ein Label soweit, alle möglichen Filmschnipsel von „Dawn of the Dead“ zusammen zu basteln. Man erhielt eine Fassung, die knapp 156 Minuten geht und inhaltlich gar nicht mehr überzeugen kann. Der Film wird zu langatmig und ferner ist es schon fast ein Verbrechen, sich an dem Meisterwerk so zu vergehen. Kurioserweise hat de rFilm sogar eine Fangemeinde, die diese Fassung als beste betrachten.

Viel zu lachen hatte Romeros Film in Deutschland aber nicht. Faktisch jede Fassung in Deutschland ist mittlerweile verboten, es gibt nur eine FSK 16 Fassung, die auf der 156 Minuten Fassung basiert, aber keinen Tropfen Blut mehr liefert.
Natürlich ist der Film wegen seiner derben Effekte verboten. Tom Savini hat Ende der 70er Jahre eine wahre Meisterleistung verbracht. Auch wenn das Make-up der Zombies teilweise als Schlümpfe verulkt wurde, so sind die Effekte sehr gut gemacht und knallhart. Da wird gebissen, ausgeweidet, Kopfschüsse ohne Ende, Gliedmaßen abgetrennt usw. usw. Und immer wieder richtig draufgehalten. Da wundert es kaum, dass der Film in Deutschland in jeder möglichen Fassung verboten wurde. „Dawn of the Dead“ ist vielleicht neben den Fulci-Filmen der Film, den man sofort in Verbindung mit dem berühmt und berüchtigten Paragraphen 131 bringt. Wird der Film in anderen Ländern als Meisterwerk gefeiert, so wird im altertümlichen Deutschland der Film gehetzt und gejagt, als ob Staatanwälte und Richter keine anderen Aufgaben mehr hätten. Kurioserweise ist das (schlechtere) Remake dieses Film in Deutschland ungekürzt zu bewundern und nicht mal indiziert, biete der Film doch ebenfalls harte Effekte. Mit dem Originalfilm kann sich das Remake aber nicht messen, da bleibt Romeros Werk unerreicht. Vorerst abgeschlossen wurde die Reihe mit Romeros Werk „Day of the Dead“ (man beachte die Titel: Night, Dawn, Day), in der die menscheit gar keine Chance mehr hat. Zum jetzigen Stand bastelt Romero aber an einen vierten Teil, der von der Fan-Gemeinde schon spannend erwartet wird. Wenn Zombiefilme, dann solltensie von Romero kommen.


Fazit: „Dawn of the Dead“ ist DER Klassiker des Zombiegenre und ebenfalls ein Klassiker im ganzen Horrorsektor. Es gab viele Kopien (besonders aus Itlaien, dort löste der Film quasi eine Zombiewelle aus, z.B: Fulcis „Woodoo“), doch keiner hatte diese Intensität und Genialität wie Romeros Werk. „Dawn of the Dead“ ist ein Filmklassiker in einem Genre, welches in Deutschland keine Lobby hat und als pure Gewaltfilme verunglimpft werden und mittlerweile als Hui-Buh-Gespenst für jugendliche Amokläufer als Ursache benutzt werden. Dies ist natürlich totaler Unsinn und jeder erwachsene Horrorfans muss „Dawn of the Dead“ gesehen haben.

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