Review

Ich kann es nur immer wiederholen. Kaufhauszombies ist der beste Zombiefilm wo jemals gedreht worden ist und auch einer der besten Horrorfilm. Regisseur George A. Romero schrieb hier Filmgeschichte. Ich glaube es gibt kaum Einen der diesen Film nicht kennt. Den Grundstein legte Romero 1968 mit " Die Nacht der lebenden Toten ". Schon dieser Film fand viele Kopien und wurde von Effektguru Tom Savini 1990 nochmal verfilmt. Aber keiner von diesen ganzen Zombiefilmen und davon gibt es eine Menge kann mit diesem hier mitziehen.
Mittlerweile gibt es so viel Fassungen von " Zombie " auf DVD, dass fast keiner mehr durchblickt. Ich bevorzuge den Argento Cut ( 116 min. ) Zwar ist der Directors Cut ( 156 min. ) etwas länger, aber irgendwie etwas schlecht zusammen geschnitten. Leider haben natürlich auch ein paar drastisch gekürzte FSK 16 Fassungen den DVD Markt erreicht. Auch lief dieser Film noch nie bei uns im Pay oder Free TV, da er in Deutschland natürlich beschlagnahmt ist.
Aber er lief damals bei uns in den Kinos und löste da einen weltweiten Boom aus. Von da an wollte jeder auf einmal einen Zombiefilm drehen, vor allem die Italiener legten sich mächtig ins Zeug. Es gibt aber nur ein fast ebenbürtiges Exemplar und das ist " Woodoo " von Lucio Fulci.
" Zombie " fand eine richtige Fortsetzung mit " Day of the Dead " die anderen beiden " Zombie 3 und Zombie 4 " sind eher inoffizielle Fortsetzungen und erreichen lange nicht die Qualität des Orginals.
Mittlerweile gibt es das Remake " Dawn of the Dead " was dem Orginal fast das Wasser reichen kann und Dieses fand wieder eine Fortsetzung wo Altmeister George A. Romero nochmal selber Hand anlegt, nämlich bei " Land of the Dead ". Nur mit Diesem ist er weit von " Zombie " entfernt.

Die Story hat weder einen richtigen Anfang noch ein Ende. Man steigt direkt in das Geschehen ein. Die Seuche ist schon ausgebrochen und Romero verliert kaum Worte über den Ursprung der Seuche. Es wird gleich beredet wie man den Viechern den Gar ausmachen kann. Sogar jetzt wo der Ausnahmezustand ausgebrochen ist, wollen die Sender noch Quoten machen, allgemein das Verhalten der Menschen in so einer Lage wird von Romero sehr kritisiert. Man nimmt die Sache nicht ernst genug und macht sich über die Toten lustig.

Inhalt:
Natürlich wollen auch einige Menschen aus der Gegend fliehen und um die geht es hier. Ein Hubschrauberpilot, eine Fernsehmoderatorin und zwei SWAT Mitglieder wagen die Flucht per Hubschrauber. Doch ihr Sprit ist bald alle und sie landen in Cleveland auf einem riesigen Einkaufscenter ( hier bekommst du alles und alles etwas billiger ). Sie quartieren sich dort ein, verriegeln das Center, vernichten alle Zombies darin und machen sich dort ein schönes Leben. Sie haben ja alles was sie zum Leben brauchen. Doch auch das Glück ist bald vorbei, den Einer von ihnen wird bald gebissen und dann rückt auch noch eine Rockergang an, welche gewaltsam in das Center eindringt und hunderte von Untoten mit sich bringt. Nun beginnt eine Schlacht der Lebenden gegen die Toten.

Was man aus so einer einfach Story machen kann, hat uns keiner so intensiv gezeigt wie Romero. Vor allem die Atmosphäre ist ein absoluter Knaller und so was von real. Man hat einfach keine Chance gegen die Untoten, weil es immer mehr werden. und Diese sind zwar langsam, doch sehr kräftig, denn die Gier nach Nahrung treibt sie an. Spannender hätte man diesen Film nicht mehr inszenieren können. Es gibt einige unerwartete Angriffe und allgemein die Leere und Hoffnunglosigkeit schlägt einem echt auf den Magen.
Dazu einer der genialsten Scores welcher jemals für einen Horrorfilm verwendet wurde. Dieser stammt hier von Goblin und ist so vielseitig und intensiv, dass er einem jedes Mal unter die haut geht. Ich wünschte es gebe mehr Horrorfilme, welche einen so intensiven Sound haben.

Man muss sich hier nur damit abfinden, dass die Zombies noch etwas einfach er aussehen. Ihre Gesichter sind gerade mal grau geschminkt, aber manche sehen richtig bluttriefend aus, so dass es Einem den Schauder über den Rücken jagt. Sogar ein Angriff von Zombiekinder wird uns hier nicht vorenthalten. Nur bewegen sie sich hier sehr langsam und torckeln durch die Gegend. Doch in großen Massen sind sie sehr gefährlich. Angetrieben werden sie nur durch den Drang nach Menschenfleisch. Man streitet sich im Film öfter, ob es überhaupt noch menschliche Wesen sind und vergleicht ihr Verhalten mit dem von Tieren. Aber Romero präsentiert seine Zombies stets als lernfähig. Sie können den Menschen folgen und benutzen einfache Werkzeuge oder gar Waffen. Diese These führt er in " Day of the Dead " weiter fort, hier beschäftigt man sich nur sehr wenig damit.
Das geniale Make up stammt natürlich von Tom Savini ganz allein.

Auch die sehr graphischen Effekte sind vom Effektguru höchstpersönlich. Für damals waren sie auf dem Höhepunkt des Schaffens, heute wirken sie leicht veraltet, aber immer noch sehr brutal. Das Blut hat hier noch diese etwas seltsam rötliche Farbe. ist aber absolut kein Störfaktor.
Auf jeden Fall wird der Bodycount in eine große Höhe getrieben. Dutzende von blutigen Einschüssen oder Headshots, ganze Köpfe werden in Fetzen gerissen und natürlich dürfen die Ausweidungen nicht fehlen, welche hier sehr nah und graphisch dargestellt werden. Darauf wird erstmal ordentlich gemampft, Körperteile oder Gedärme. Das Blut fließt und spritzt hier in Mengen. Daher auch leider die Beschlagnahmung. Aber die Brutalität gehört dazu und verstärkt die Intensität des Films. Vor allem wenn den Rockern bei lebendigem Leibe die Gedärme herausgerissen werden, ist das schon deftig.
Auch ist dauernd etwas anderes los. Alle fünf Minuten haben die Vier ein anderes Problem zu lösen und so wird " Zombie " nie langweilig, da wirklich sehr viel Action vorhanden ist und auch die Spannung nie nachlässt. Aber es sind auch sehr viel ironische Sequenzen vorhanden, wo man mal richtig lachen kann, einfach richtig menschlich.

Als Darsteller nahm man nur unbekannte Gesichter. Das erhöht die Spannung, da man nie weiss, wer kommt durch, wer ist jetzt der Held. Diese Frage wird erst ganz zum Schluss geklärt. Nur Tom Savini, den kennt man und dieser hat auch eine Rolle als Rocker. Diese töten die Zombies in Dutzenden und verarschen sie zugleich noch, doch das kommt sie teuer zu stehen.
Auf jeden Fall sind alle Darsteller bis in die kleinste Nebenrolle wirklich sehr glaubwürdig. Man nimmt hier Jedem die Rolle ab.

Fazit:
Kult, ein Klassiker, der beste Zombiefilm der Welt, einfach ein Meisterwerk. Man kann George A. Romero hierfür nicht genug loben, genauso wie F/X Spezialist Tom Savini, welcher auch einen riesen Teil dazu beigetragen hat.
Ich hab noch nie eine so reale und intensive Atmosphäre gespürt wie hier und auch die Kulisse des Einkaufscenters ist brillant. Das Ganze wird perfekt durch den Score von Goblin untermalt. Es wird viel geschossen, blutig gestorben inklusive Ausweidung, platzenden Köpfen oder blutigen Einschüssen. Das make up bleibt klasse. Auch die No Name Darsteller könnten nicht besser sein. Diesen Film muss man in seiner Filmesammlung haben und ihn auch gesehen haben.

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