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Bereits mit "Die Nacht der lebenden Toten" setzte George A. Romero einen Klassiker in die Welt. Zehn Jahre später folgte "Zombie - Dawn of the Dead" - ein Film, der zum Aushängeschild eines ganzen Genres werden sollte. Es ist auch ein Film, der in unzähligen Schnittfassungen existiert und in jeder eine andere Wirkung entfaltet.

Der Euro-Cut von Dario Argento - Orientierungspunkt für diese Rezension - bietet ein dynamisches Werk mit durchaus apokalyptischer Stimmung. Ohne Vorspiel werden wir in eine Welt voller lebender Toter geschickt. Nahtlos wird an das Szenario des Vorgängers angeschlossen. Die Zombies sind einfach da. Sie sind nicht gerade Feinmotoriker oder Intelligenzbestien, aber dafür sehr gefräßig. Überall breiten sie sich aus. Die Plage ist nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. In diesem anarchistisch anmutenden Zustand suchen ein TV-Angestellter, seine Freundin und zwei Swat-Cops Zuflucht in einem Kaufhaus.

Es ist insgesamt betrachtet kein überaus besonderer Plot, mit dem Romero hier aufwartet. Vielmehr ist es die Situation, die im Mittelpunkt steht. Isolation und nicht zuletzt Ungewissheit bestimmen eine jede. In Kombination mit dem ungewöhnlichen, aber vertrauten Schauplatz entsteht eine fesselnde Atmosphäre. Das Kaufhaus als Symbol der Konsumgesellschaft, als Paradies des Kapitalismus dient nicht selten als Begründung für eine sozialkritische Komponente, die Romeros Werk zuzuschreiben sei. Leicht überbewertet erscheint dieser Aspekt angesichts der anderen Augenmerke im Gewaltbereich allerdings schon. Natürlich könnte man - mit viel Fantasie - mit der Zombieschar auch den Verlust der Identität und Emotionalität des materialistisch fixierten Menschen in Verbindung bringen und die Fressszenen womöglich als ein Sinnbild der menschlichen Gier deuten, was Romeros "Zombie" ultimative, pädagogisch wertvolle Zivilisationskritik attestieren würde.

Sehen wird man letztlich jedoch schlicht blau geschminkte und steif wankende Zombies, denen, zumindest im Argento-Cut, in aller Kontinuierlichkeit immer wieder der Schädel zerschossen wird. Das Budget hielt sich natürlich in Grenzen, weshalb sich das Kunstblut auch tatsächlich sehr künstlich rot präsentiert und für die Besetzung nur recht unbekannte, allerdings nicht gleichermaßen untalentierte Gesichter zur Verfügung standen. Dennoch hat Romero, wie schon im Vorgänger, aus sehr bescheidenen Mitteln verblüffend viel gemacht.

In diesem Falle vermochte er erneut einen Wegweiser des Zombiegenres aus dem budgetarmen Boden zu stampfen - mit dem Charme der späten Siebziger und einem nicht abstreitbaren, wenn zuweilen auch gerne überschätzten, sozialkritischen Anspruch.

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