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Was ist das eigentlich für ein Phänomen? Da kommen zurzeit zig Tanzfilme über den Tanz als Ausweg aus einer sozialen Kriese, in die Kinos, die nahezu allesamt sowohl von der Kritik als auch vom Publikum aufs schärfste abgewatscht werden, an den Kinokassen floppen und auch sonst nicht wirklich etwas zur Filmwelt beitragen. Und trotzdem kommen sie immer und immer wieder. Haben wir uns nicht erst vor einem Jahr über "Stomp the Yard" geärgert, davor über "Honey" und danach über "Step Up"? Und trotzdem haut uns Hollywood nun wieder eine kräftig lahmarschige Mogelpackung aus dieser Richtung vor die Nase: "How She Move"!

"How She Move" ist mal wieder nichts anderes, als die Kombination aus durchaus ansehbaren Steppszenen mit einer Story, die verlogener, lahmarschiger und unglaubwürdiger kaum sein kann. Es geht um das Ghettokid Raya, eine kluge und intelligente junge Frau, welche ihre Passion aber mehr im Steppen sieht. Von den genauso sozialschwachen Mitschülern eher belächelt, freundet sie sich schon bald mit einer männlichen Steppgruppe an, welche bei unterschiedlichsten Steppwettbewerben mitmachen und gewinnen will. Und aus dem Mauerblümchen entwickelt sich in kurzer Zeit der absolute Steppstar. Und mehr Story gibt es da schon nicht mehr zu finden. Schon eine A5-Seite dürfte viel zu groß für dieses Grotte von Story sein, welche, verbunden mit allerhand Rührseligkeiten und verlogendstem Sozialgetue, dem Zuschauer schon nach kurzer Zeit gehörig auf die Nerven geht.

Denn die doch recht fröhlichen und durchaus gut durch choreographierten Steppszenen können hier vom Zuschauer in keinster Weise genossen werden, egal wie groß das Interesse daran überhaupt sein mag. Alles läuft hier auf derart den Zuschauer erniedrigenden Bahnen ab, dass man sich schon nach wenigen Minuten über die gerade verschwendete Zeit ärgert. Da werden einem Figuren präsentiert, welche klischeebespickter kaum sein könnten. Alle verhalten sich wirklich so, wie die Presse und das Medium Film den (vor allem) schwarzen Mitbürger schon immer präsentiert. Jeder ist hier aufs tiefste Niveau gesunken und fühlt sich dennoch cool. Jeder hat hier erst einmal ein derart schweres Kreuz zu tragen, dass der Zuschauer wohl möglichst schnell in Tränen ausbrechen soll. Und einen anderen Blickwinkel auf diese Ghettokids zeigt der Streifen in keinem Moment. Unheimlich verlogen von Anfang bis Ende, und wirklich eine Klischeekiste sonders gleichen.

Zudem ist es auch höchst verwunderlich, wie unheimlich schnell hier die eigentlich tieftraurige Story zum fröhlichen Happy End aufläuft. Während die Anfangsminuten ein wirklich bitteres Leben aufzeigen, sind hier innerhalb von nur wenigen Wochen Filmhandlung die Charaktere dann plötzlich doch alle zufrieden mit ihrer Situation und feiern sich auf üblen Steppveranstaltungen einen ab. Wofür der wirkliche Stepper im realen Leben viele Jahre an Training braucht, dass haben die Figuren hier schon in nur wenigen Tagen bis zur Perfektion drauf. Auch wenn dadurch, wie schon erwähnt, einige wirklich gelungene Steppszenen zu sehen sind, so ist der Ärger über derart viel dreiste Verlogenheit doch einfach zu groß. Zumal einem die grausige Hiphop-Mucke hier auch sehr schnell auf den Zeiger geht.

Dazu dann noch ein Rudel von schlechten Schauspielern, die sich zwar allesamt ganz gut bewegen können, aber von Schauspielerei ansonsten wohl noch nie etwas gehört haben. Es ist spürbar, dass dem Regisseur wohl außer an den Steppszenen nicht wirklich viel an seinem Film und dessen Darstellung gelegen hat, ansonsten hätte er beim Casting schon ein bisschen aufgepasst, was für Darsteller er sich hier ins Boot holt. Mit diesem Cast hier, war der Streifen jedenfalls schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Fazit: "Honey" meets "Stomp the Yard"! "How She Move" ist der nächste fürchterliche Tanzfilm auf einer nicht enden wollenden Liste. "How She Move" hat außer ein paar ordentlichen Steppszenen wirklich nichts zu bieten, was man auch nur im Ansatz gebrauchen kann. Keine Story, bzw. nur eine fürchterlich verlogene, keine Schauspieler, keinen Sinn und keinen Verstand! Ein Rührseligkeitentheater der ganz miesen Sorte, das alles einreißt, was es wenigstens in Sachen Tanzeinlagen zu bieten hat. Bitte Hollywood, hört endlich auf damit!

Wertung: 2/10 Punkte

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