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Die Kumpelkomödie konnten auch die Franzosen, das haben sie Anfang der Achtziger beim entsprechenden Aufkommen dieser Abart mit den Paarungen Depardieu & Richard sowie Filmen wie Die Bestechlichen oder eben hier Die Spezialisten bewiesen; die Reibungskräfte eines ungleichen Paares mit bald den gleichen Zielen. Neben Francis Veber und Claude Zidi hat sich hier auch (und folgend, mit dem etwas dramatischen Ein unzertrennliches Gespann) Patrice Leconte als Meister des Subgenres erwiesen, die Komik aus der Gegensätzlichkeit der Charaktere gezogen oder aus beider Bestehen um die Rolle als Alphamännchen, der Rahmen öfters Polizei und Kriminelle, wobei hier das Hauptaugenmerk tatsächlich auf dem Verbrechertum, der anderen Seite des Gesetzes, auf einem großen Coup und vorher noch der Ausbruch aus dem Gefängnis selber liegt:

Während der Überfahrt in einem Gendarmeriewagen durch die Schluchten des Verdon wird der nur noch kurz einsitzende Stéphane Carella [ Gérard Lanvin ] vom Paul Brandon [ Bernard Giraudeau ] zur gemeinsamen Flucht gezwungen. Weiterhin aneinander gekettet an Handschellen findet sie Unterschlupf bei der abgeschieden lebenden Laura [ Christiane Jean ], die auch persönlichen Gründen Hilfestellung leistet und auch Motivator bei einem von Brandon geplanten Einbruch in das von der Mafia geführten Mazetti-Casino in Nizza ist.

Genutzt zur Flucht wird ein Gefangenentransport, nicht in gestreifter Anstaltskleidung, sondern in zivil, in einer abgeschiedenen Gegend, weit vor den Toren der Stadt, außerhalb die Zivilisation quasi. Eine Überführung und eine Vorladung zum Richter sind jeweils die Gründe zum Transport, es beginnt wie bei Flucht in Ketten, es wird fleißig geschossen, gesprintet, meist improvisiert. Einer ist die treibende Kraft, einer ist sehr aggressiv, der Andere eher Mitläufer, ein paar Jahre jünger, etwas hübscher, es wird aneinander gefesselt ein Berg hochgekraxelt, während die Einsatztruppe der Polizei den Rückzug versperrt. Es wird sich viel bewegt, es werden einige Stunts in der Natur geboten, die Produktion der Sprache der Zeit, schnell, modern, noch handgemacht auch, in kräftigen zeitgenössischen Bildern.

Die Plotte mit der Flucht ist nur der Aufhänger, der erste Sprint vor den Kugeln hinweg, der bald andauernde Marathon. "Mir ist hundekalt, und ich muss gleich kotzen." Einer will nach Lyon, einer zur Côte d'Azur, im Übrigen wurde eingangs ein "Bulle umgelegt", feine Methoden hier nicht geboten. Bald wird sich gegenseitig das Leben gerettet, nicht aus Freundschaft oder Empathie füreinander, sondern aus bloßer Not. Die Freiheit wird auch nur genossen, um den nächsten Bruch zu planen, es sind Berufsverbrecher hier, einer saß gar wegen Mordes. Eine Reise durch das Land hier folgt, die Montage stramm, die Landschaftspanoramen reich, die Wortgefechte mächtig. Bald kommt noch ein neuer Faktor ins Geschehen, kein weiterer Mann, sondern jemand vom anderen Geschlecht.

"Sie müssen ihn entschuldigen, er ist nur ein Ganove." Bald wird sich das Bett geteilt und ein Plan ausgeheckt, es wird zusammen zu Abend gespeist, es gibt viele Überraschungen auf einmal; die Geschichte wird erweitert und sie ändert sich. Einer hat eigene Geheimnisse, bald geht's runter von den Bergen, geht es hinein an den Urlaubs- und Touristenort, rein in die Meeresstadt. Von der Kärglichkeit in den Luxus, Leconte filmt das eingangs vermehrt von außen, als geplanten Kassenschlager aus der Fechner - Schmiede, handwerklich sauber, technisch. Ab dem zweiten Drittel wandelt sich das Geschehen etwas um, es wird ein Heist eingeflochten, mit Schleusenkammern, Fingerabdrücken und Videoüberwachung, mit Erschütterungsdetektor und magnetischen Fußboden, eine Rolle für einen Rififi gespielt, eine enge Zusammenarbeit vorgetäuscht, sich auf einem nächtlichen Schrottplatz gegen Mafiaschergen erwehrt; bald kommt auch die Wahrheit ans Licht. Der Coup bleibt gleich, ändern tut das nichts.

Der Faktor Frau hier wird auch etwas unter spielt, ihre Motivation ist nicht ganz gleich, das Interesse für den Auftritt, das Zusammenspiel der Drei ist eher wie zwei zu groß gewordene Jungs und eine junge Witwe, die zueinander und auch autark für sich kein eigenes Leben gewinnen; Leconte ist sichtlich nicht an den Figuren, außer vielleicht deren Funktion und die Funktionsweise interessiert. Mittachtziger Hochglanzkino wird in einer später nächtlichen Autojagd durch die Straßen der Stadt geboten, ansonsten hält sich der Aufwand mach der Eröffnung in den Seealpen eher in Grenzen, ohne zu intim oder anderweitig tatsächlich persönlich zu werden.







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