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Kommissar und Hobbykoch Romanus Cüpper (wie kann man sich so einen Namen ausdenken) ist privat nicht eben mit Glück gesegnet, was auch damit zusammenhängt, dass er fast ausschließlich an seine Arbeit denkt. Daher hat ihn auch seine Freundin Franka verlassen. Da kommt ihm ein neuer Fall zur Ablenkung gerade recht. Inka van Barneck (noch ein bescheuerter Name), eine wohlhabende Geschäftsfrau, wurde ermordet. Hauptverdächtiger ist ihr Mann Franz, der wohl der alleinige Erbe der ganzen Millionen sein wird. Kompliziert wird es allerdings, als sich herausstellt, dass der angeheiratete Herr einen Zwillingsbruder hat, der ihm fast bis aufs Haar genau gleicht. Bei den Ermittlungen zusammen mit seinem Kollegen Rabenhorst (das darf nicht wahr sein, oder?), stellt sich heraus, dass es durchaus noch einen anderen Kreis Tatverdächtiger gibt, denn Madame war nicht gerade beliebt.

Frank Schätzing, der mit „Der Schwarm" bekanntlich einen Millionenseller veröffentlicht hat, ist der Autor, der hinter dieser Geschichte steckt. Leider kenne ich als lesefauler Mensch v.g. Buch nicht, aber da es ja gerade verfilmt wird, komme ich wohl auch noch in den Genuss.

Das Drehbuch von „Mordshunger" kann nur teilweise überraschen. Die Lösung ist nicht ganz so clever wie sie gerne sein will und der Krimi schleppt sich doch relativ gemächlich über die Runden. Hans-Werner Meyer (aus „Die Cleveren") verleiht dem Kommissar ein Profil und es wäre interessant, wie sich dieser Charakter weiterentwickelt. Leider ist jedoch wohl keine Fortsetzung der Romanfigur geplant. Henry Hübchen agiert ebenfalls souverän und auch der Rest des Ensembles kann sich durchaus sehen lassen, bekam aber, wie bereits erwähnt, vollkommen bescheuerte Namen verpasst.

Allerdings sieht man dem Film die komplette Laufzeit an, dass er eine Fernsehproduktion ist - was nicht unbedingt negativ gemeint ist, denn hin und wieder gibt es ja auch da ein paar nette Überraschungen zu sehen.

Fazit: Für Menschen, die eher den Stil eines „Derrick" oder mancher Tatorte mögen, ist „Mordshunger" durchaus geeignet. Für die Sehgewohnheiten des typischen DVD-Liebhabers ist alles etwas zu bieder inszeniert. Trotzdem kann man sich das ganze mal ausleihen, ohne dass man Geld verschwendet. Für einen unterhaltsamen Fernsehabend reicht der Streifen allemal. Daher gibt es hierfür auch 6 Punkte (im Vergleich zu anderen Produktionen, die uns in Deutschland im Free-Tv zugemutet werden).

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