Review

Na, soooo toll ist Mary auch nicht…

Wie läßt sich die Qualität von Filmen objektiv am Besten beurteilen? Nun, einen hohen Anteil an einer Note hat meiner Meinung nach der Unterpunkt „Unvergeßliche Momente“. Das kann ein gelungener One-Liner sein, ein famoses Feuergefecht oder ein wahrlich guter Scherz. Hat nun ein Film mehrere dieser benannten Momente, so steigt der Wiedersehenswert erheblich an, weil man sich, gleich dem Besuch eines guten, alten Freundes, auf die entsprechenden Szenen schon während der ersten Filmminuten freut. Gerade bei einer Komödie sind diese Szenen also unverzichtbar, wenn sich der Film aus dem Einheitsbrei erheben will. Jeder mag nun bei „Mary“ seine persönlichen Favoriten haben, doch schnell wird klar, allzu viele erhebende Moment hat der Film nicht zu bieten. Er ist halt nur, nunja, irgendwie „nett“, und genau das - das wissen wir aus unserer Jugendzeit – ist beim Geschlechterkampf das Todesurteil für den buhlenden Jungspund.

Die Story des Films ist unglaublich banal. Ein junger Mensch lernt kurz vor dem Abschlußball die Liebe seines Lebens kennen, verliert diese aber durch einen Toilettenfehler. Viele Jahre später möchte er ein letztes Mal versuchen, seine Holde zu gewinnen und entsendet einen Detektiv, um zunächst Adresse und Hintergrundmaterial zu eruieren. Doch auch der Detektiv verfällt der blonden Schönheit, aber nicht nur er – ein weiterer Tölpel sowie der gute Freund des Helden stehen auch auf der Liste derer, die „Verrückt nach Mary“ sind. Aber selbst wenn es ich hier um eine Komödie handelt, so ist der Ausgang klar – wie in jedem beliebigen Liebesfilm geht es von Anfang an nicht darum, ob sie sich kriegen, sondern wie - und wie lange es dauert.

Unvergeßliche Momente sind meines Erachtens der Beginn sowie Marys Frisur – der Rest ist sicherlich gut getimte Situationskomik mit teils sehr derben Scherzen, die aber fast nie das Niveau des guten Geschmacks unterschreiten. Aber der Film ist in der besinnlichen Rückschau eines – zu lang. Und aufgrund der Länge verlieren die Scherze ihre Wirkung, zumal es nicht wirklich viele echte Schenkelklopfer gibt. Sicher, man schmunzelt, lacht auch hier und da, aber es ist halt doch eine romantische Komödie. Cameron Diaz ( die ich irgendwie hübscher in Erinnerung hatte ), Ben Stiller und der ganze Rest machen ihre Sache gut, der Film ist prima für einen launigen Abend zu Hause geeignet – aber der ganz große Wurf ist es nicht geworden, gelacht habe ich anderswo mehr. Nett halt…und für nett gibt es 7/10.

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