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Inspektor Bun (Lau Ching Wan) hat eine besondere Fähigkeit. Er erkennt die Persönlichkeit von Menschen anhand Manifestationen ihrer einzelnen Charakterzüge. Mit dieser Gabe gelingt es ihm ein erfolgreicher Kriminalist zu werden, der allerdings immer am Rande des Wahnsinns lebt, denn was er als real erlebt ist für seine Umwelt natürlich unsichtbar und manche seiner Aktionen wirken deshalb mehr als bizarr.Der Höhepunkt ist bei der Verabschiedung seines Chefs erreicht, als Bun sich ein Ohr abschneidet und es seinem scheidenden Vorgesetzten schenkt. 

Nach seiner Suspendierung scheint Bun nahezu vergessen zu sein, bis eines Tages ein junger Inspektor seine Hilfe erbittet. Seit mehr als einem Jahr ist ein Polizeibeamter in einem Waldstück spurlos verschwunden und der jungen Kollege ist mehr als ratlos. Bun willigt ein zu helfen, obwohl seine imaginäre Ehefrau strikt dagegen ist. 

Damit beginnt eine seltsame Reise in einen eigentlich recht simplen Kriminalfall, Bun`s Innenleben und dessen Wirkung auf den jungen Inspektor. 

Nachdem Regisseur Johnnie To einige Zeit nach John Woo`s Abgang gen Hollywood das Fähnchen der stylish inszenierten Gangster-Filme à la Hongkong aufrechterhielt hat sich der Mann in letzter Zeit vergleichsweise komplexeren Themen gewidmet. Eines der letzten Ergebnisse ist nun "Mad Detective", der u.a. mit den Hongkong und Asian Film Awards 2008 ausgezeichnet wurde. 

"Mad Detective" macht es dem Zuschauer nicht unbedingt leicht. Die Realität des Zuschauers und deren Eindrücke vermischen sich konstant mit denen von Bun und sorgen für allerlei Verwirrung beim betrachten. Hat man aber diese zwei Sicht-/Empfindungsweisen erstmal erkannt, voneinander getrennt und betrachtet man sie parallel ergibt sich aus deren Zusammenspiel ein intelligenter, witziger und auch sehr unterhaltsamer Film. 

Einige typisch asiatische, für uns Mitteleuropäer etwas schwerer verdauliche Zutaten wie Overacting usw. sind in To`s Streifen zwar ebenfalls enthalten, dennoch trüben diese den Spaß an "Mad Detective" keinesfalls.Vielmehr überrascht es mich, dass hier kein Multimillionen-Dollar-Projekt vorliegt, daß aber mit einer eigentlich simplen aber trotzdem effektiven Story und verhältnismäßig wenig Geld eine innovative und unterhaltsame Geschichte erzählt werden kann, die über das blosse Ende des Films hinaus in Erinnerung bleibt. 

To`s Entwicklung ist wirklich sehr interessant! Auch wenn ich ihm den grossen kommerziellen Erfolg hierzulande und auch weltweit wünschen würde, bin ich doch sehr froh darüber, dass er bisher der Versuchung Hollywood, mit all ihren faulen Kompromissen, widerstehen konnte um sich Projekten wie diesem zu widmen. 

Fazit: Das asiatische Potenzial ist gewaltig, in jeder Hinsicht! In Sachen Film zeigt uns Johnnie To einmal mehr, daß gute Filme auch ohne teure Effekthascherei und ein Multi-Millionen-Dollar-Budget machbar sind, dabei berühren und zum nachdenken anregen können.

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