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08.06.2016
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Review

Stoner, Buddies, Genies

Stoner-Comedys - immer schon entweder Kultfilm oder Reinfall, sehr dünnes Eis. 

Buddy-Actioner - einst die Speerspitze der männlichen Unterhaltung, heutzutage ein ebenso schwer zu platzierendes Ding. 

2008 schaffte die Truppe um Seth Rogen & James Franco, diese zwei heißen Eisen zu vereinen. Herausgekommen ist "Ananas Express", den man nur toll oder absolut blöd finden kann. Ein Zwischending ist kaum möglich. Also sortiere ich mich mal leicht in die Ecke der Fans, denn die Actionkomödie auf Drogen hat mir richtig Spaß gemacht & wirkte erfrischend anders. Fast wie ein besserer "American Ultra" ein Jahrzehnt voraus. Und dabei musste ich noch nichtmal selbst auf Drogen sein, um den zwei highen Idioten auf Flucht vor dem organisierten Verbrechen, etwas abzugewinnen. Geschadet hätte die ein oder andere bewusstseinserweiternde Substanz jedoch sicher auch nicht ;)

Seth Rogen & James Franco haben meist eine brüderliche, glaubhafte Chemie, trotz ein paar kaum zu vertuschender Lowlights ("Green Hornet", "The Interview"). All ihre Zusammentreffen bieten komödiantische Höhepunkte & beide haben mittlerweile zu recht eine so große Fanbase, selbst wenn sie etwas auf die Nerven gehen können, mit ihrer allumfassenden Präsenz. "Pineapple Express" gehört da weniger zu den mauen Ausnahmen, sondern ist eher einer ihrer gemeinsamen Fixpunkte. Denn sowohl in Sachen zitierbarer Sprüche, überraschend harter Action oder sogar ein paar künstlerisch & kreativ anspruchsvolleren Momenten (z.B. Anfangsszene in Schwarz-Weiß) - diese grüne Brise hat es in sich & sticht neben immer ähnlichen Filmen wie "Knocked Up" oder "Neighbors" positiv heraus. Die manchmal etwas holprige & unausgewogene Zusammensetzung von lebscher Kiffer-Comedy & harter Action ist mit Abstand die berechtigtste Kritik.

Wenn man weder etwas für Buddy-Action ala "The Nice Guys" noch etwas für kindisch-naive Blödeleien wie "Harold & Kumar" übrig hat, dann steht man hier auf verlorenem Posten. Wer sich einen solchen mutigen Mix jedoch ganz spaßig vorstellen kann & perfekterweise noch neuen "Stoff" für die nächste (Film-)Session sucht, der kann hier getrost den geforderten Gramm-Preis zahlen. Als Ganzes bleibt der Ritt wohl kaum im Gedächtnis, einzelne Szenen, wie das blutige Finale oder eine Verfolgungsjagd mit Hindernissen, werde ich so schnell jedoch sicher nicht vergessen. Dazu ein klassischer Soundtrack voller Reggae & gechillter Beats, einige aberwitzige Nebencharakter & ein Tempo, wie eine heiße Kartoffel - fertig ist des Stoners liebster Actionfilm. Das man ihn unter jedem Umstand im Original schauen sollte, bei vorhandenen geschärften Englischkenntnissen, versteht sich von selbst. 

Fazit: Love or Hate - für mich eine der besten Stoner-Komödien & ein bekifft-genialer Twist auf das Buddy-Comedy-Genre!
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