Review

Tja, wo fange ich an...eine gute Frage. Dieser Film ist leider sehr, sehr schlecht. "Leider" deswegen, weil ich ein bekennender Fan beider Franchises bin. "Leider" deswegen, weil hier zwei der besten (wenn nicht gar DIE BESTEN) Monsterkreationen dermaßen verheizt werden, dass es einem in der Seele wehtut. Vor allen Dingen wenn man weiß, wie gut die alten Filme beim Publikum funktioniert haben. Vom Spirit der Ur-Filme findet man bei "AVP2" allerdings keine Spur. Die Gebrüder Strause, die sich "Regisseure" schimpfen dürfen, setzen auf einfachste Mittel - Hauptsache Action, Hauptsache Ballerei, Hauptsache jede Menge "no goes" einbauen, Hauptsache 100e Liter Kunstblut verschwenden - das Publikum wird´s schon "fressen". Irrtum. Das Publikum tut dies mitnichten.

Liegt wahrscheinlich daran, dass man als Fan beider Reihen von Natur aus kritisch mit derlei Verfilmungen umgeht. Man hat uns schon mit "AVP" keinen großen Gefallen getan. Im direkten Vergleich zu seinem Nachfolger punktet "AVP" aber auf ganzer Linie. Das Problem bei "AVP2" - man muss den Leuten etwas bieten, was Sie vorher noch nicht gesehen haben. Weder in "Alien" mitsamt all seinen Ablegern, noch in "Predator" 1+2. Alles muss noch viel krasser sein als vorher. Warum man dies tun MUSS, bleibt mir wohl immer ein Rätsel. Vor allen Dingen dann, wenn dabei der gute Geschmack und liebgewonnene Traditionen auf der Strecke bleiben.

Warum muss man eine Figur wie das  "Predalien" einführen? Reicht die Alien-Queen als Oberhaupt des Alien-Volkes nicht mehr aus? Wie unsäglich ist man damals bei "Alien-Resurrection" mit der Kreation Halb-Alien/Halb-Mensch gescheitert - eine Witzfigur, die bei den Fans auf breite Ablehnung stieß. Gut, man kann den Herren Regisseuren zugute halten, dass das "Predalien" optisch um Längen besser gelungen ist...aber die Frage bleibt - MUSS so etwas sein? Warum trifft man einsam solche Entscheidungen, ohne auch mal die Basis zum Thema zu hören? Sehr schade. Man hätte nach zu Rate ziehen der geeigneten Leute wahrscheinlich auf so dämlich Ideen wie  beispielsweise schwangeren Frauen die Alien-Embryos direkt über die Speiseröhre zu injezieren verzichtet.

Gleiches gilt für das Verhalten des Predators in diesem Film. Man wirft alle guten Vorsätze der Ur-Filme über Bord und lässt den guten Mann töten. Egal wen, egal warum. Grundsätze über die Jagd-Philosophie des Predators werden mit Füssen getreten...ein unglaublicher Fehler. 

Über die Darsteller (ich sage absichtlich nicht "Schauspieler") verliere ich an diese Stelle lieber nicht zu viele Worte. Wo gräbt man solche Leute eigentlich aus? Und nach welchen Kriterien wird so ein Film eigentlich gecastet? Schon in "AVP" war die Cast nicht unbedingt hochwertig, aber dennoch mit einer gelungenen Mischung aus frischen und bekannten Gesichtern gespickt. Hier findet man gar keine bekannten Gesichter mehr, was einem umso deutlicher vor Augen führt, wofür diese Leute eigentlich primär gecastet wurden - als Kanonenfutter. Eigentlich hätten am Schluss alle dran glauben dürfen, mir wäre es egal, wenn nicht sogar recht gewesen.

Das alles dann auch noch filmisch dermaßen miserabel umgesetzt, dass einem Hören und (vor allen Dingen) Sehen vergeht. Es gab Szenen, die selbst mein Flatscreen-Bildschirm zu Hause mit max. Helligkeit einfach nicht erkennbar machen konnte. Sowas will man nicht sehen, nicht auf der Glotze und schon gar nicht im Kinosaal, wo man auf die Helligkeit gar keinen Einfluss mehr hat.

Einfach schade. Dieser Film ist ein Griff ins Klo. Natürlich schaut man ihn sich als Fan der Alien- und Predator-Reihen an, da gibt es keine Frage. Aber letztlich überwiegt die Enttäuschung und wieder einmal die Erkenntnis wie auch schon nach "AVP", dass man erneut eine große Chance ungenutzt vertan hat. Ob man nach diesem filmischen Desaster noch auf einen "AVP3" hoffen kann, welcher dann zur Abwechslung mal "richtig gut" werden darf, wage ich zu bezweifeln.

Fünf Punkte allein aus Sympathie für die nach wie vor saucoolen Helden dieses Streifens.

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