Nun haben es die Aliens also doch geschafft, in die menschliche Zivilisation der Gegenwart zu gelangen.
Das Predator-Raumschiff stürzt zurück auf die Erde. Aber eben nicht ins Polareis, sondern in die Wälder nahe einer Kleinstadt. Der Absturzgrund ist klar - Aliens haben überlebt und die Besatzung getötet. Ein weiterer Predator wird zur Erde geschickt, um die Aliens zu vernichten ...
Die Fortsetzung zu Paul Andersons "AVP" (2004) verzichtet auf Erklärungen jeglicher Art. Die Kenntnis des Vorgängers ist hier Pflicht und Voraussetzung. Das ist keinesfalls negativ zu werten, sondern führt zu einem entscheidenden Vorteil dieses Films: Es geht sofort in die Vollen. "AVP 2" ist ein einziges, neunzig minütiges Finale; ein hauptsächlich bei Nacht spielender Survival-Trip mit extrem hohem Tempo. Schon während die wenigen Figuren eingeführt werden (die - abgesehen von Ex-"24"-Star Reiko Aylesworth - weitgehend durch unbekannte Gesichter verkörpert werden) schnetzeln sich die Aliens und der Predator durch die Bevölkerung. Die Blutleere von Andersons Erstling wird dabei glücklicherweise nicht wiederholt. Hier gibt es außreichend Blut und Gore.
Musste sich der Predator im Vorgänger noch mit einem Menschen zwangsweise verbünden, um gegen die übermächtigen Aliens anstinken zu können, sind hier alle drei Parteien auf sich gestellt und tun das, was sie am besten können. Die Aliens töten Menschen, der Predator tötet Aliens und Menschen, und die Menschen selbst laufen um ihr Leben. Ein einfaches Rezept, welches sehr stimmig und spannend, aber natürlich nicht immer logisch umgesetzt wurde.
Ab und an servieren die Brüder Strause treffliche Verweise auf die Ursprungsfilme. Die Hauptfigur heißt Dallas und die Auftritte des Predator würdigt der Score mit dem Erklingen der Buschtrommel.
Auch wenn die Actionszenen nicht die teuersten und besten sind (das explosive Finale des Vorgängers bleibt unerreicht), ist das Gesamtergebnis dennoch runder. Zudem vergingen 90 Minuten selten so schnell! 8/10 Punkten.