Verfilmung von Beziehungsliteratur…03.10.2009
Zwischen Mann und Frau gibt es allerhand Probleme. Diese entstehen, so möchte man uns beispielsweise Glauben machen, weil Männer vom Mars kommen und Frauen von der Venus, deswegen eine völlig unterschiedliche Sprache sprechen und einander gar nicht verstehen können. Ein anderer Ansatz geht zurück in die graue Vorzeit und die unterschiedlichen, dort anzutreffenden Rollenmodelle. Er = Jäger = verantwortlich für Nahrung, Sie = Brutpflege = verantwortlich für Haus, Hof und Herd. Daneben existieren noch zahlreiche andere Modelle, die sich in diverser, tausendfach fein, gar wie geschnitten Brot verkaufter Beziehungsliteratur wiederfinden. Denn es ist halt immer das gleiche Problem: wer A sagt, meint nicht immer A. Und wer B versteht, hat noch lange nicht B gehört.
Der hier vorliegende Film nun nimmt zwei Paare als Grundlage einer in Art Aufklärungsfilm, nur nicht nach der Methode Oswald Kolle. Anhand dieser beiden Paare, die natürlich völlig überzeichnet dargstellt werden, sehen wir in verschiedenen Kapiteln Erläuterungen zu diversen Themen rund um die Beziehung, beispielsweise warum Männer nicht auf das Navigationssystem hören, fremdgehen oder nicht zwei Dinge gleichzeitig erledigen können. Diese Kapitel werden zumeist recht amüsant dargeboten, insbesondere das Eindringen eines anderen Alphatiers in eine existierende Beziehung wird in amüsanter Weise beleuchtet. Und natürlich ist es so, daß nach allen Wirrungen und Irrungen am Ende die Liebe bei beiden Paaren siegt.
Jetzt muß man festhalten, daß das hier gezeigte nur bis zu einem gewissen Grad amüsant ist – dann aber irgendwann beginnt zu langweilen. Diesem Zustand haben die Filmschaffenden leider mittels Klamauk entgegenzuwirken versucht, ein Schuß, der natürlich nach hinten losging. Denn gerade in der ersten Filmhälfte darf man immer wieder lachen, denn man erkennt sich wieder – zwar nicht in der überzeichneten Karikatur, dafür aber in gewissen Grundzügen. Darstellerisch ist alles im grünen Bereich, das Tempo des Films ist angemessen, doch die letzte Viertelstunde, ach, das letzte Drittel insgesamt, verdirbt recht viel. Zum Glück erspart man sich Ausflüge ins Beziehungsdrama, aber ich darf an dieser Stelle nur empfehlen: lieber Leser, nimm ein Buch…6/10.