Grandioses Killerdrama über den Wolken – mit einer Prise “Airport”
Ach, ist das schön, mal wieder einen Film zu sehen, in dem Gewalt, übles Vorgehen und ein fieser Psychopath dabei sind. Weg mit all dem weichgespülten Zelluloid, welches im Jahre 2005 die Leinwand verklebt, ein Hoch auf die DVD, die dem geneigten Liebhaber des ruppigen Films ein Kleinod beschert. Hier ist es nicht getan mit Gewalt und Brutalität als Notwehr, nein, es geht um Härte, um die Erlangung von Macht über andere und um dabei anzuwendende, miese Psychotricks, und da spielt rüdes Vorgehen ohne jegliche Moral eine große Rolle. Das darf man ja eigentlich nicht gut finden, aber die Selbstjustizfilme sind an sich noch eine ganze Ecke fragwürdiger...Wie auch immer man es auslegen mag, „Turbulence“ ist ein wirklich spannender Actionthriller, sicher nicht vergleichbar mit dem weitaus lahmeren „Red Eye“, und ganz sicher nicht mit „Flight Plan“, obwohl in allen drei Streifen Frauen die Heldenrollen spielen.
Hier nun ist es die sehr hübsche Lauren Holly, die am Heiligabend als Stewardeß einen Flug nach Los Angeles begleitet. Zu ihrem Unglück sind zwei Verbrecher an Bord, von denen einer die vier Bewacher überwältigen kann, bevor er vom zweiten Gangster erschossen wird. Dumm nur, daß beide Piloten dabei auch das zeitliche segnen...und die Maschine damit führerlos ist. Der zweite Verbrecher nun, ein Serienkiller mit einer Vorliebe für Frauenwürgerei, sieht der Todesstrafe entgegen, und will daher lieber noch einmal Spaß. Sein Ziel: vernasche die Stewardeß und lasse das Flugzeug mitten in L.A. niedergehen. Das aber läßt die Dame nicht mit sich machen, und trotz des recht harten und zum Teil subtilen Vorgehens des Gangsters gelingt es ihr, den Mann auszuschalten und das Flugzeug mittels externer Hilfestellung sicher zu landen.
Der Film funktioniert ganz prima als Mischung aus einem typischen Serienkillerfilm und einem Katastrophenreißer. Für die erste Hälfte ist Ray Liotta zuständig, der den Killer mit wahrlich diabolischen Zügen auf die Leinwand zaubert, der Mann hat Spaß dabei, sicher manchmal etwas übertrieben, aber ganz prima zum Zusehen. Die zweite Komponente besticht durch saubere Trickeffekte, gerade die Szenen im Flugzeug sind für das Entstehungsjahr wirklich sauber hingetrickst worden. Sicher, großen Anspruch darf man nicht haben, aber das Tempo des Films zieht laufend an und preßt den Zuschauer dadurch in seinen Sessel. Lauren Holly ist einfach attraktiv anzusehen, wenngleich die Heldenrolle zum Schluß hin ein wenig übertrieben wird, da darf die Gute fast wie Mr. Willis im blutigen Unterhemd durch die Flugzeugkabine robben. Macht aber nichts, denn alles ist auf gute Unterhaltung ausgerichtet, und die wird wirklich geboten. Harter Film, an der Kinokasse wohl etwas unterschätzt und für heutige Verhältnisse wohl zu rabiat. Gut so...8/10