Review

Der Teufel steckt im Detail, lautet eine alte Binsenweisheit. Doch hier steckt der Teufel in Miss Jonas & das auch noch in Gestalt von Herbert Fux! Jessas!

Ah, Schweizer Erotik-Filmkunst von Erwin C. Dietrich, da soll noch mal einer behaupten, dass die Eidgenossen außer Käse, Schokolade & Nummernkonten nix Geiles zustande gebracht hätten. Christa Free ist Mari-Lyn Jonas & sie hat es wahrlich nicht leicht. Zum einen ist sie Nymphomanin ("Ich war immer gut zu vögeln") & somit ständig spitz, zum anderen leidet sie an akuter Textilallergie im Endstadium. Den ganzen Film über ist die Arme splitterfasernackt ("Ich bin knusprig, hm?"), sieht man von zwei kurzen Szenen ab, wo sie ein paar Fetzen am Körper trägt. Ansonsten trägt sie nur türkise Lidschatten & ein schmuckes Kettchen ums Bäuchlein, wobei beides nicht von ihren wohlgeformten üppigen Brüsten ablenken kann.

Das (angeblich) von Filmen wie The Devil in Miss Jones & The Exorcist inspirierte Werk beginnt damit, dass Mari-Lyn einen Kopf kürzer gemacht wird. Das dumme geile Ding hat sich mit Satanisten eingelassen, selber schuld. Nun steht sie (nackt) vor dem Teufel (der ja eigentlich der Teufel in ihr ist) & will ihm an die Wäsche. Doch außer Rauch gibt's bei ihm nix zu ernten. Dafür entdeckt der Leibhaftige einen Irrtum: Mari-Lyn ist eine Nacht zu früh abgetreten. Natürlich beharrt die Hübsche darauf, dass sie für die eine Nacht wieder zurückdarf, schließlich will sie jede Sekunde ihres Daseins auskosten. Widerwillig schickt er sie also zurück & beobachtet (schmierig grinsend & diabolisch lachend) ihr frivoles Treiben.

Mari-Lyns Hausmädchen ist äußerlich das Gegenteil von ihr, rank & schlank, trotz ihrer Größe zierlich, mit sehr kleinen Brüsten, aber ihr Sexhunger steht dem ihrer Arbeitgeberin nur wenig nach, was zumindest einem Typen nicht gut bekommt, den vögelt die Wildkatze glatt zu Tode. Die Dame heißt übrigens Torte, vermutlich weil sie zum Anbeißen süß ist. Okay, schreiben tut sie sich Dorthe, aber das fällt akustisch unter den Tisch. Gespielt wird sie von Marianne Dupont, die auch in Bibi - sündig und süß, Ob Dirndl oder Lederhos' - gejodelt wird ganz wild drauflos sowie in drei Schulmädchen-Report-Filmen mitspielte, als Gaby, Gaby Ottermann & Hedchen. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass sie ihre Performance als Torte je toppen konnte.

Hallo!? Die tanzt hier nackt durch den Wald, räkelt sich ekstatisch auf dem Waldboden & wird von drei hässlichen Waldmonstern befummelt & beglückt. Vieles davon geschieht in Zeitlupe, was dieser Sequenz ein episches Flair verleiht. Allerdings ist dies auch ein gutes Beispiel dafür, dass länger nicht unbedingt besser ist. Da hätte eine Beschleunigung, so Benny-Hill-mäßig, zwischendurch echt nicht geschadet. Außerdem ist es ja nicht die einzige Slo-Mo-Szene. Auch Mari-Lyn wird manchmal in Zeitlupe liebkost & ihre 1a-Möpse können da genauso überzeugen wie in Normalgeschwindigkeit. Ein paar launige Dialoge, zwei oder drei kleine (jedoch recht schicke) Sets, abwechslungsreiche Softsex-Nummern & ein paar nette Ideen (die Schlüsselloch-Cam) runden den lockeren & äußerst freizügigen Spaß ab. Dass auch der Look & die Musik passen, dafür sorgten Peter Baumgartner (Bildgestaltung) & Walter Baumgartner (Score).


PS:

Bei meiner Recherche über die üppig bebuste Hauptdarstellerin (angebliche Maße: 96-68-98) bin ich im Netz zufällig über einen Artikel in der Fachzeitschrift "Deutsche Sex Illustrierte" gestolpert, welcher lautet: "Das Mädchen, das auszog, sich auszuziehen - und ihr Busen war ihr Kapital." Besagten Busen präsentierte die Deutsche der Öffentlichkeit erstmals im Juni 1971 in Cannes, als sie sich gegenüber dem Festspielhaus barbusig von der hungrigen Journalisten-Meute ablichten ließ. Das brachte ihr viel Publicity & eine Nacht im Kittchen. Es folgten Fotos für Magazine & Angebote für Soft-Sex-Filme, die sie dann einige Jahre lang drehte. Und da ihr sehr wohl bewusst war, dass sie im Filmgeschäft nicht wegen ihrer außergewöhnlichen Schauspielkunst so begehrt war, sondern wegen ihrer Oberweite, achtete sie gut auf ihre Brüste. So schwor sie etwa auf den, ich zitiere, "Tittenhupf-Effekt". Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht! Schwöre.

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