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Als 1973 der mittlerweile zum Klassiker gereifte Porno „The Devil in Miss Jones“ herauskam und überraschend Erfolge feiern konnte, war Schmuddelfilmer Erwin C. Dietrich flink am Start und drehte sozusagen eine europäische Version ohne Hardcoreszenen.
Mit Erotik hat das Ganze herzlich wenig zu tun.

Nymphomanin Mari-Lyn (Christa Free) steht vor einem Tribunal und soll unters Fallbeil, kurz darauf landet sie beim Teufel (Herbert Fux) persönlich. Da sich seine Zulieferer um einen Tag vertan haben, darf die Todgeweihte noch mal einen Tag unter den Lebenden verweilen und sich mächtig austoben, was ihren überraschten Liebhabern und ihrer Bediensteten Dorthe (Marianne Dupont) natürlich entgegenkommt…

Dietrich erfüllt beinahe jedes Klischee eines misslungenen Sexfilmchens, bei dem es lediglich zum Einstieg und gegen Ende ein wenig übernatürlich zugeht. Hauptdarstellerin Free ist in nur einer Einstellung bekleidet, ansonsten ist sie durch die Bank nackt zu sehen, gleiches gilt für Dupont, welche aufgrund des besseren Make-ups deutlich frischer als ihre Kollegin rüberkommt.

Sobald die Titelgebende wieder unter den Lebenden weilt, wird sich geräkelt, begrapscht und gerieben, doch die Softsexszenen versprühen weder Lust, noch Sinnlichkeit, jedoch auch nur ein Minimum unfreiwillige Komik. Beim Treiben in einer Badewanne ist beispielsweise deutlich zu sehen, dass der Kerl aufgrund ihrer Stellung gar nicht in ihr sein kann, während in einer anderen Szene ein kleines Gürkchen zu sehen ist, obgleich der Molch stöhnt, als würde er fünf Minuten am Stück kommen.

Geradezu nervig wird es für einige Minuten im Mittelteil, als eine traumartige Sequenz diverse Namen lang gezogen in die Runde wirft und immer wieder wippende Brüste in Zeitlupe zu sehen sind, was wohl eine Art Rauschzustand vermitteln soll. Die Szenerie wird mit Trommeln afrikanischer Art unterlegt, während ansonsten eher Schmalz dudelt, der seinerzeit kurz vor Feierabend in Kaufhäusern oder Fahrstühlen lief.

Das Minimum an Handlung und Maximum an nackter, wenn auch nicht sonderlich explizit gezeigter Haut ödet folgerichtig eher an, außer Fux reißt kein Darsteller etwas und auch inszenatorisch kommt Dietrich nicht über Schlüssellochperspektiven und Spiegelspielchen hinaus. Ein gutes Beispiel für einen uninspirierten, klischeebeladenen und nur leidlich unterhaltsamen Schmuddelfilm aus dem Bahnhofsviertel.
3 von 10

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