Was schenkt man jemandem, der schon alles besitzt?
Nicholas van Orton ( wie immer grandios: Michael Douglas ) ist ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Sein Leben ist bestens geordnet, Luxus umgibt ihn, er hat alles unter Kontrolle. Nun, zum 48sten Geburtstag bekommt er von seinem Bruder Conrad einen Gutschein für die Teilnahme an einem „Spiel“, welches von der Firma CRS initiiert wird. Obwohl er sich eigentlich nicht dafür interessiert, besucht er die Firma, nur, um später zu erfahren, daß ihm die Teilnahme verweigert wurde. Aber das Spiel hat bereits begonnen, und Stück um Stück fällt Ortons Leben auseinander. Zuerst Kleinigkeiten, wie ein verstelltes Nummernschloß, doch dann immer härtere Ereignisse, das Haus wird verwüstet, er mit einem Taxi im Meer versenkt, seine Konten geplündert. Die ganze Zeit über glaubt Orton, daß es sich nun doch um das „Spiel“ handelt, doch als er ohne einen Penny in Mexiko aufwacht, versucht er, an die Hintermänner heranzukommen – ein letzter schwerer Fehler.
Eine geniale Grundidee, die ansprechend umgesetzt wurde. David Fincher, Regisseur von Filmen wie „Sieben“, zeigt uns, wie es ist, wenn ein Leben auseinanderfällt. Der Film lebt darüber hinaus voll und ganz vom außerordentlich gelungenen Spiel von Michael Douglas, der den Wandel vom arroganten Banker zum verzweifelt gegen eine scheinbare Übermacht anrennenden Mann überzeugend verkörpert. Dumm nur, daß die Grundidee nach einer finalen Auflösung schreit – die hier an dieser Stelle nicht verraten wird – dann aber genau dadurch für ein zweites Ansehen eigentlich nicht mehr reicht, so ähnlich wie bei „Sixth Sense“. Macht aber nichts, man muß nur ein wenig Zeit verstreichen lassen, bevor man sich das „Spiel“ nochmals zu Gemüte führt, und Douglas ist das allemal wert.
Zwei kleinere Mängel sind an dieser Stelle noch anzumerken. Der eine ist die Laufzeit des Films, die etwas mühsam auf mehr als zwei Stunden gestreckt wurde. Nichts gegen lange Filme, soweit diese eine Geschichte zu erzählen haben, aber bis die Sache hier in Gang kommt, vergeht zuviel Zeit. Dafür ein Punkt Abzug. Ein weitere Punkt wird, ganz subjektiv, für die Filmmusik gestrichen. Die ganze Laufzeit des Films wird man mit atonalem Klaviergeklimper beschallt, das einem bereits nach einer halben Stunde mächtig auf die Nerven geht. Das sind aber die einzigen Mängel, und somit reicht es immer noch für 8/10.