Wege zur Greencard - und die Probleme dabei...22.06.2014
Anhand mehrerer Geschichten, die miteinander verwoben sind, sehen wir den Umgang der US-Regierung mit legalen und illegalen Einwanderern, deren Familien und Nöten. Als Wegweiser und zentraler Verknüpfer der Geschichten dient dabei ein Spezialagent der Einwanderungsbehörde.
Sieht blaß aus, wenn man das Cover der DVD so anguckt, der Klappentext gibt auch nicht viel her, da sind die Erwartungen niedrig. Wird schon wieder so ein Psychodrama sein, viel Geheule, viel Fahnenwehen, toll ist Amerika, da wollen alle hin, wollen alle sein, nur dort kann man leben...doch zwei Stunden später, nach Filmende, ist man überrascht, wieder einmal eine kleine Filmperle gefunden zu haben. Happy-Ends im Minutentakt gibt es hier nicht, stattdessen allerhand Seitenhiebe auf alle möglichen Religionen, Familienbande, die Unmenschlichkeit des US-Systems, in der Tat schreckt man mit Kritik nicht zurück.
Schön für den Betrachter sind die kleinen Aha-Momente, wenn auf einmal die eine Geschichte mit der anderen verknüpft wird, durch Nebenfiguren oder berufliche Entscheidungen . Die Regie macht das hier alles recht gut, hat die wenigen Action-Szenen sauber im Griff, sodaß man sich ganz auf die Story konzentrieren kann. Was würde man selbst tun, ist oft die Frage, die man sich hier stellen kann...was, wenn es daheim so viel schlimmer ist als in den USA? Darsteller wie Ford, Liotta und Curtis machen hier einen sauberen Job. Klischees werden weitgehend vermieden, und so vermag der Film bis auf ein paar schwächere Momente rund um Mexiko durchgängig zu fesseln. Intelligentes Kino für den denkenden Zuseher, ganz klar eine Empfehlung...8/10.