Ein Würfel. Ein gigantischer Würfel. 125 Meter Außenmaß, und innendrin lauter einzelne Räume in Würfelform. Manche Räume sind Durchgänge, andere Räume enthalten Fallen. Und mittendrin in diesem undurchdringlichen Labyrinth eine Gruppe Menschen: Eine Mathematikerin, ein Polizist, ein Ingenieur, eine Psychologin, ein Autist, und ein Ausbruchskünstler. Es wird versucht aus dem Gebilde heraus zu kommen, wobei zwei große Probleme im Weg stehen: Klar, die Fallen sind das eine. Aber das viel größere Hindernis ist die menschliche Psyche. Die Eitelkeiten, der Stolz. Und die Vorurteile …
7 Jahre vor SAW eine reduzierte Version des Themas. Ohne kriminalistische Rahmenhandlung, sondern rein beschränkt auf die Frage: Wie weit würdest Du gehen, um Dein Leben zu retten? Also eher SAW 2: Eine Gruppe von Menschen, die versucht durch einen tödliches Irrgarten einen Ausweg zu finden. Dabei brechen Wunden auf, psychisch wie auch physisch, was die Sache nicht einfacher macht.
Der Unterschied zu SAW 2, so wie ich ihn in Erinnerung habe, ist, dass hier nicht die Fallen und der Tod im Vordergrund stehen, sondern die Beziehungen der sich gegenseitig Gewalt antuenden Menschen untereinander. Spätestens in dem Augenblick, in dem klar wird, dass einer aus der Gruppe an dem Würfel sogar mitgebaut hat, entstehen Feindschaften, die nur durch extreme Gewalt gelöst werden können. Aber diese Gewalt ist nicht selbstzweckhaft angelegt, sondern sie entsteht aus der jeweiligen Situation, und ist wesentlicher Bestandteil der menschlichen Psyche. Und genau dieses wird gezeigt: In einem unglaublich dichten und klaustrophobischen Thriller ohne unnütz erklärenden Hintergrund können sich der Aggressionsdrang und der Wille zur Macht genauso frei entfalten wie die Hilfe und Mitgefühl, sowie die Möglichkeiten des menschlichen Geistes. Ein anstrengender und erschütternder Ritt durch das Panoptikum der Seele. Eine Tour de Force durch das Leben. Wahnsinn!