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Ein Würfel hat sechs Seiten und auch sechs Menschen drin – 25.09.2007

Seltsame Experimente werden normalerweise im Dienste der Menschheit mit Tieren veranstaltet. Wer kennt nicht die lustigen Nager, die zielsicher ihren Weg durch ein Labyrinth finden, um an den Käse zu kommen…doch was hier in diesem Film als Experiment läuft, ist von ganz anderer Qualität, denn die Versuchsobjekte können zu Schaden kommen. Sechs Menschen erwachen in einem Würfel mit sechs Ausgängen, nur um festzustellen, daß dieser Würfel nicht einzigartig ist, sondern Teil einer netten Versuchsanordnung mit vielen kleinen identischen Würfeln, die allesamt miteinander verbunden sind und leider noch die eine oder andere Todesfalle aufweisen. Natürlich möchten die sechs Subjekte ihr Gefängnis verlassen, doch der Weg nach draußen ist genau so schwer zu finden wie der Sinn des ganzen Experiments.

Die sechs Leute sind alle keine begnadeten Schauspieler, machen dafür ihre Sache aber gut. Genauso gut ist der Film in der ersten halben Stunde, denn er erklärt nicht, gibt keine Ansätze für Interpretationen, sondern läßt uns zu Wissenschaftlern werden, die dem Treiben der possierlichen Versuchsobjekte distanziert zusehen. Natürlich kommt es in der Gruppe aufgrund der Extremsituation schnell zu Reibereien, eine Kommandostruktur entsteht, in der ein Polizist das Heft des Handelns an sich reißt. Doch wegen der ständigen Todesgefahr verbunden mit Hunger und Durst sehen wir auch den Zerfall der Gruppe, wenngleich diese weiß, daß allein keiner eine Chance hat. Wir als Zuseher sind zu keiner Zeit klüger als die Handelnden, und das läßt bei der Suche das gute alte Miträtseln aufleben.

Doch irgendwann verliert die Konstruktion ihren Reiz, nach dem immer gleichen Schauplatz wünscht das Auge Abwechslung, zumal auch nur zu Beginn die Fallen eine tödliche Rolle spielen. Mit fortlaufender Dauer hätte man gerne auch einen Sinn hinter dem ganzen, und dann zum Ende nicht nur ein weißes Licht, in das die Überlebenden gehen können. Aber wer weiß, vielleicht hatten die Drehbuchautoren auch keine gute Idee für den Schluß und haben diesen dann aus Unvermögen offen und interpretierbar gelassen. Insgesamt ist der Film für eine unabhängige Produktion gut gelungen, mit einer faszinierenden Grundidee und den natürlich unvermeidlichen Sequels – ein kleiner intelligenter Streich gegenüber dem Durchschnittskino der Großproduktionen, daher noch 7/10.

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