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VORSICHT SPOILER!

Cube wurde entweder gnadenlos zerrissen, oder euphorisch gefeiert. Unter französischen Surrealisten genießt das kanadische Werk Kultstatus. Ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen, ganz von was man ausgeht. Erwartet man einen 08/15-Thriller, schnell und einfach konsumierbar, dann wird man Cube als sperriges Depressivum abtun, und nicht die Brillanz die hinter diesem modernen Meisterwerk liegt, entdecken.
Denn Cube karikiert wie kein anderer die schnellebige Welt, in der wir heute leben. Kaum ein anderer Film zeigt uns die Sinnlosigkeit vieler Aktivitäten so eindringlich und erschütternd. Cube ist wie eine Gesellschaftssatire ohne Humor.

Das Ende fräst sich bedrückend ins Gedächtnis ein: Alle sind tot – nur der Verrückte nicht. Alle, die nach ihrem normal arbeitenden Verstand handeln sollten, haben sich untereinander massakriert. Nur derjenige, dessen Sicht auf die Dinge bereits verzerrt ist, kann dieses Spektakel überleben.

Cube gibt keine Lösungen. Nein, denn darin besteht gerade seine pessimistische Sicht: Es kann heute passieren, denn er nennt auch keine Zeit, in der er spielt.
Auch verrät er uns nur anseitzweise, warum sich die Dinge abspielen. Und nach dieser Antwort wünscht man sich, man hätte keine erhalten.

Cube ist mit Sicherheit einer der eindringlichsten Visionen der 1990er Jahre. Höchste Filmkunst, mit minimalistischen Mitteln zur Perfektion geführt. Visuell, wie inhaltlich absolut beeindruckend.

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