Chaos, Gewalt, Aufstand, Krieg, Mord und Totschlag: Während wir lange Zeit im Speckgürtel und der Wohlstandsseifenblase lebten, ging es in anderen Teilen der Welt ganz schön rund zur Sache. Unter dem gar nicht so falschen Subkontext betrachtet, dass dieser Planet zu keiner Zeit ein friedlicher war, kann "Inhumanities II: Modern Atrocities" als eine der besseren Shockumentaries und Mondos betrachtet werden. Im Gegensatz zum bescheuerten ersten Teil findet hier keine 75-minütige Leichenbeschau statt, sondern man stellt sich ernsthaft die Frage, in welcher Welt wir eigentlich leben?
Das Positive ist, dass es keinen Tiersnuff gibt und auch nichts gestellt wurde. Teilweise wurde wohl auf andere Shockumentaries zurückgegriffen, was ich an dieser Stelle jedoch nicht beurteilen kann. Viel eher wurde etliches Nachrichtenmaterial zu einer abendfüllenden Doku zusammmengeschnitten und aus dem Off kommentiert. Klassische Musik und Trauermärsche dienen zur Untermalung.
Was wir zu sehen bekommen: Massaker in Afrika, die Bombardierung von Beirut, der Krieg zwischen dem Iran und dem Irak, Glaubenskrieg in Nordirland, Bandengewalt in Amerika usw. Dazu entsprechend viele Tote, die durch Gewalteinwirkung jedweder Art ums Leben gekommen sind. Ungeschönt und Unzensiert lassen die Macher nochmals das Revue passieren, was in den vergangenen Jahrzehten so alles passierte auf dieser Welt und es uns damals noch so weit weg erschien.
Beschlossen wird der Film mit historischem Material von Hiroshima, Auschwitz und Vietnam. Somit ist "Inhumanties II" nichts anderes als eine Dauerbeschallung von Tod, Vernichtung, Zerstörung und einer Menschheit, die sich selbst das größte Problem ist.
Zwischenrein gibt es spektakuläre, wenn nicht gar tödliche Crashs und Unfälle bei Flug- oder Motorshows, wobei auch die Katastrophe von Rammstein ihre Erwähnung findet.
Interessanterweise stammen sowohl Regisseur Wesley Emerson als auch Drehbbuchautor Anthony R. Lovett beide aus der Porno-Branche. Erstgenannter schien laut IMDb tatsächlich von einem gewissen Ehrgeiz beseelt gewesen zu sein, zu Anfangszeiten eigentlich was ganz anderes als XXX-Filmchen produzieren zu wollen. "Gesichter des Todes V" und "Mondo Cane IV" sind ebenfalls von ihm.