Review

Zu später Stunde noch etwas Mondo-Stuss aus der wilden Welt des Wahnsinns. Als ob man es geahnt hätte wurden hier wieder irgendwelche Sequenzen gedreht und zu einer Einheit zusammengefügt. Ein Sprecher kommentiert die Geschehnisse aus dem Off.

80 Prozent des Filmes sind reines Dokumaterial, wie man es aus dem Fernsehen kennt: Afrikanische Eingeborene bei der Jagd, Tiere bei der Jagd, einer Schlange werden die Giftzähne gezogen und andere Vierbeiner für den Zoo eingefangen. Eröffnet wird mit einem Todenritual inklusive Leichenverbrennung. Bislang ist der Film geradezu banal und harmlos. Noch...

Um das "Sehvergnügen" zu verschärfen, wurden zwei Szenen von geöffneten Köpfen inklusive Gehirnchirurgie hinzugefügt: Einmal professionell im OP und einmal darf der Medizinmann mitten im Busch an den menschlichen Schädel ran. Wieder gibt es fachmännische Erklärungen aus der Distanz, wobei die afrikanische Variante reichlich abenteuerlich ausschaut.

Der absolute Knaller ist jedoch der Zeitpunkt, ab dem die Macher versuchen, uns Filmausschnitte aus bekannten Kannibalenstreifen als echtes Dokumaterial verkaufen: Zu sehen gibt es kurze Szenen aus "Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch" (Ruggero Deodato) sowie "Nackt unter Kannibalen" (Joe D´Amato), wobei unter anderem frisches Fleisch am Lagerfeuer verzehrt wird. Man muss sich schon fragen, für wie dumm man die Zuschauer hält, um uns Spielfilme als authentische Aufnahmen unterzujubeln??

Traurig auch, dass es ohne den obligatorischen Tiersnuff nicht geht. Stichwort Deodato, denn erneut wird eine Riesenschildkröte nicht nur geschlachtet, sondern regelrecht zu Tode gequält. - um das zeremonielle Blut für eine hawaiianische (?) Trauung zu gewinnen. Einen gestellten Fick des Hochzeitspaares gibt es gleich danach im Anschluss. Ein anderes Mal wird ein Elefantenkadaver mit unzähligen Geiern in die Luft gesprengt. Wie viele Menschen einen Film wie "Inhumanities" bis zum heutigen wohl Tage gesehen haben? Im Gegensatz zu "Faces of Death" oder "Mondo Cane" ist dieser Murks kein bekannter Vertreter eines höchst fragwürdigen Subgenres. Bestenfalls Futter für alle Schlüssellochglotzer, die beim anderweitigen Gaffen mal wieder zu spät kamen.

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