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"Mission: Impossible" ist bestes Hochspannungskino des alten Schlages. Die Neuverfilmung einer Agentenserie aus den 60ern bietet einen Mix aus raffinierter Story und spektakulärer Action, der bis zum Schluss unterhält.

Ethan Hunt (Tom Cruise) ist einer der Top-Agenten des CIA. Doch als bei einem Einsatz in Prag sein gesamtes Team von unbekannten Attentätern ermordet wird, gerät er unter Verdacht, ein seit Jahren gesuchter Spitzel zu sein. Fortan muss er vor seinen eigenen Chefs flüchten - und jagt die wahren Mörder, um seine Unschuld zu beweisen.

So einfach sich die Story auch zusammenfassen lässt: Der Film gehört zum Besten, was das Hollywood-Actionkino der 90er zu bieten hat. Zwar erinnern technische Gimmicks wie explodierender Kaugummi stark an James Bond-Filme - aber solche und ähnliche kleine Schwachstellen in der Geschichte werden von der Tatsache überspielt, dass Regisseur Brian de Palma schlicht und ergreifend sein Handwerk versteht. Die Lässigkeit, mit der hier fulminante Bildsequenzen entstehen, ist phänomenal. Schon Hunts Flucht vor seinem ehemaligen Auftraggeber ist spektakulär: Er sprengt mittels eben erwähntem Kaugummi ein riesiges Aquarium in einem Restaurant und flüchtet in den herausstürzenden Wassermassen.

Die Inszenierung bleibt während des ganzen Films auf hohem Niveau - starke Bilder ohne Spielereien, packende Verstrickungen, bei denen jeder jeden betrügt und die so atemberaubende wie berühmte Szene, in der Hunt sich lautlos in den Sicherheitsraum der CIA hinabseilt, um wichtige Daten vom Computer zu stehlen. Ihren Höhepunkt erreicht die Inszenierung aber dann, als er dem Verräter gegenüber sitzt: Hunt erzählt ihm eine Variante der Ereignisse, die abgelaufen sein könnten (nämlich die, die der Verräter hören will), während die Bilder zeigen, was tatsächlich geschehen ist, um so zu verdeutlichen, mit welcher Professionalität Hunt seine wahren Erkenntnisse verschleiern kann. Das ist für moderne Hollywood-Maßstäbe schon große Filmkunst. Hinzu kommt eine auf den ersten Blick recht flache Story, die allerdings mit überraschenden Wendungen und Auflösungen den Zuschauer zu fesseln weiß.

Auch die Action, die zwar größtenteils nur punktuell, dafür aber umso rasanter auftritt, überzeugt. Besonders der finale Kampf auf einem dahin rasenden TGV-Schnellzug ist fulminant in Szene gesetzt und lässt den Puls mächtig steigen. Da verzeiht man gern die einen oder anderen kleinen Detailfehler, die bei Hollywoodfilmen ja sowieso kaum zu vermeiden sind. Im Großen und Ganzen ist "Mission: Impossible" einer der besten Agenten-Filme, der es besonders versteht, die Inszenierung des klassischen Actionreißers mit den Möglichkeiten moderner Technik zu verbinden - und der heutzutage sogar ein wenig Nostalgie aufkommen lässt, wenn man sieht, wie die Super-Hightechmächte der Welt mit Disketten und klobigen Handys hantieren.

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