Von vielen Fans verehrt und frenetisch gefeiert, entpuppt sich Lucio Fulcis Streifen als relativ langatmige und manchmal unfreiwillig komische Mixtur aus Voodoo-Riten und Abenteuerfilm gewürzt mit einigen Zombies. Was den Film auszeichnet ist die mystische Betrachtungsweise des Themas, welches bei den Genrefilmen ab 1968 meist mit irgendwelchen Atom/Strahlen-Unglücken in Verbindung gebracht wird. Hier jedoch kommt die Klassische Voodoo-Variante zum Zug. Fulci schwelgt in bedrückenden Bildern, die so gar nicht zu den malerischen Südseeinselkullissen passen wollen. Die grimmige Stimmung wird vom guten Elektrosoundtrack noch verstärkt. Somit wird etwas frischer Wind ins Sub-Genre gebracht. Gelungen sind auch die Masken (Wirklich fantasievoll gestaltet!) und die obligaten Gedärme- und Bluteffekte. Allerdings ist der Film trotz alledem ein Schnellschuss, für welche die Italiener ja bekannt sind. Die Story wirkt sehr zusammengeschustert und die Darsteller sind auch höchstens zweitklassig. Eine originelle Szene, in der man einen Unterwasserkampf zwischen einem Zombie und einem Hai bewundern kann, ist dennoch dabei. Diese wirkt aber nur belustigend. Womit wir auch beim Knackpunkt sind. Wie erwähnt ist eine von Fulci heraufbeschworene düstere Grundstimmung vorhanden, doch Spannung will sich einfach nicht einstellen, dazu ist die Vorstellung der Protagonisten einfach zu wenig glaubhaft. Erst beim Showdown kann der Zuschauer richtig mitfiebern, was den Film noch knapp über den Durchschnitt hebt. Insgesamt also goutierbare, etwas härtere Unterhaltung.
Score: 5
Härte: 7