Obwohl Lucio Fulci mit seinem ersten Zombie-Film nur auf den damals aktuellen Trend reagierte der mit „Dawn of The Dead“ losgetreten wurde kann sich das Ergebnis mehr als nur sehen lassen. „Zombi 2“ ist ein völlig eigenständig konzipierter Film, der nur mit dem Titel und den blutigen Effekten Kasse machen wollte und dies auch tat. Im Gegensatz zu Romero verzichtet Fulci auf gesellschaftskritische Seitenhiebe und geht zurück an die Wurzeln der Zombies. Mit dem karibischen Handlungsort und der Voodoo-Thematik geht der Film seinen eigenen Weg und kann durchweg unterhalten.
Die Schauspieler die hier vor der Kamera versammelt sind können sich durchaus sehen lassen: Mit Tisa Farrow („Man-Eater“) und Al Cliver („Die Geisterstadt der Zombies“) sind zwei absolute Größen des Euro-Splatters in Hauptrollen zu sehen und auch der restliche Cast ist angemessen, schauspielerisch ist man gerade aus diesem Subgenre weit schlechteres gewohnt. Eine kleine Nebenrolle zu spielen hat sich der Regisseur selbst auch hier nicht nehmen lassen.
Ebenfalls gelungen ist der eindringliche Score, der einfach perfekt zum Film passt und viel zur atmosphärischen Dichte beiträgt. Natürlich gibt es viele harte Splattereffekte zu betrachten, Fulcis Liebe fürs Detail wird hier schon sehr deutlich, und dieser Härtegrad gab quasi die Vorgabe für die unzähligen (meist viel schlechteren) Nachzieher. Im Gegensatz zu vielen anderen ähnlich funktionierenden Filmen sind die Splattereffekte aber ziemlich stimmig eingesetzt und weisen keine Verschleißerscheinungen auf.
Inszenatorisch ist Fulci besonders das Ende gelungen, das finale Gemetzel und das großartige Schlussbild gehören zu den gelungensten Momenten im Gesamtwerk des Kommerzfilmers.
Anhand einiger weniger Beispiel in seiner Filmografie kann ich den Kult um seine Filme in Ansätzen nachvollziehen - „Woodoo“ ist eins dieser Beispiele.
08 / 10
Fazit: Einer der besten Filme des Italieners, der im Gegensatz zu späteren Werken nicht mit unlogischem Okkultismus-Kram aufwartet und dadurch viel mehr unterhält als die meisten seiner anderen Filme.