Kurzweilige Komödie um ungleiche Partner – 08.10.2007
Am besten sind bekannte Darsteller immer dann, wenn sie gegen ihre typische Rolle anspielen müssen. Genau so ein Fall ist Herr Robbins, eher als Mann des Charakterfachs bezeichnet. Hier gibt er den Werbemanager Nick, der eines abends früher als gewöhnlich nach Hause kommt und dort den schlimmsten aller Alpträume eines Ehemanns durchleben muß – seine Frau schläft im heimischen Bett mit Nicks Chef. Die Helden unserer Jugendtage hätten hier zur Kanone gegriffen, Nick indes schleicht still von dannen und wird Opfer eines kleinen Ganoven. Mit diesem jedoch verbindet ihn schon bald eine typische Partnerschaft getreu den Gesetzen des Buddy-Movies, und so raubt man gemeinsam Nicks Firmentresor aus. Dumm nur, daß noch weitere Ganoven mitspielen, noch dümmer aber, daß Nick einem Irrtum aufgesessen ist…und nur mit Hilfe seines neuen Freundes aus der selbstgeschaffenen Zwickmühle herauskommt, wodurch, hurra Amerika, natürlich wieder alle Beteiligten profitieren.
Manche Details der Handlung fügen sich nicht so recht ineinander, und mancher kurzer Witz bringt das Geschehen wiederum längerfristig voran. Der Film ist sicher kein Meisterwerk, aber launige Unterhaltung für Zwischendurch, die trotz der wirklich vorhersehbaren Geschichte an der einen oder anderen Stelle durch eine gewisse Lässigkeit überzeugen kann. Lawrence ist natürlich wieder ganz typisch besetzt, der kleine Schwarze mit dem großen Herzen, aber diesmal wird ihm ein ebenbürtiger Mann zur Seite gestellt, ein Mann, von dem man Komödie nicht hat erwarten dürfen. Es ist sehr heiter zu sehen, wie Robbins langsam durch die Straßen fährt, in sich selbst versunken, wie er im weiteren Verlauf sein Schicksal annimmt und Rache üben will an allen, die ihn aus seinem schönen Leben gerissen haben. Rache heißt hier allerdings die Benutzung von Verstand anstelle der beliebten Methode Seagal.
Es gibt viele Kleinigkeiten, die den Film witzig werden lassen, man verzichtet auf all zu viel Pathos gegen Schluß und treibt die Handlung einfach weiter, immer weiter, Ob dabei nun brennende Schuhe verwendet werden oder man sich über die beste Methode bei einem Raub unterhält ist egal, denn die Dialoge sind pointiert, selbst in der deutschen Fassung erträglich und nicht von typisch deutschem Schenkelklopfhumor geprägt. Sicher wird man den Film schnell wieder vergessen, doch das ist so schlecht nicht, denn dann kann man ihn ein zweites Mal aus dem Regal holen und sich an den Dialogen der ungleichen Partner-in-Crime erfreuen. Kein Fest für den Actionfreund, keine Feier für den einfachen Fäkalhumor, sondern ganz einfach eine witzige Komödie mit genug Drive, um alle Beteiligten bei der Stange zu halten – und den Zuseher am Schmunzeln. 7/10.