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„Judgement Day – Der jüngste Tag“ ist schwache Billigaction, die immerhin mit ein paar bekannten Gesichtern aufwarten kann.
Ein riesiger Asteroid rast auf die Erde zu und hat eine Größe, die ausreicht, um die komplette Menschheit auszulöschen. Ein erster Splitter radiert ein beschauliches Bergdorf in Anden aus, woraufhin das US Militär Wind von dem Objekt bekommt, welches die Erde innerhalb der nächsten drei Tage auslöscht. Warum ein globaler Killer nicht schon früher erkannt wird, warum nur von dem Amis und warum dieser Film kurz nach „Armageddon“ und „Deep Impact“ entstand – das sind alles Fragen, die man sich besser nicht stellt, wenn man sich nicht die Haare raufen will.
Das Militär setzt aufgrund der Größe des Asteroiden auf ein an sich eingestelltes Projekt, für das nur der Forscher Dr. David Corbett (Linden Ashby) genug Wissen besitzt. Als man den Mann zur Mitarbeit bewegen will, kreuzt der Sektenführer Thomas Payne (Mario Van Peebles) auf und entführt ihn. Er glaubt, das Komet sei Gottes Wille und dürfe nicht aufgehalten werden. Damit gibt es eine kurze Actionszene, die mäßig inszeniert ist – und eine der wenigen in dem Film.

Da das Militär eine undichte Stelle bei ihrer Organisation vermutet, zieht man die FBI-Agentin Jeanine Tyrell (Suzy Amis) zu Hilfe, die Payne finden soll. Zur Informationsbeschaffung in den richtigen Kreisen holt diese noch Paynes inhaftierten Ex-Mitarbeiter und jetzigen Todfeind Matthew Reese (Ice-T) zu Hilfe, der sich an Payne rächen will. Doch die Zeit wird knapp...
Nachdem Hollywood mit den Weltuntergangsspektakeln Kasse machte, wollte auch der B-Markt nicht zurückstehen und so kombiniert „Judgement Day“ eine herkömmliche Befreiungsgeschichte mit dem Asteroiden-Hintergrund. Dies ist auch eine Methode den Film auf eine Lauflänge von etwas mehr als 80 Minuten zu strecken, da dem Drehbuchautor zu dem Entführungsplot eh schon nicht genug einzufallen schien.
So dürfen die Helden ein paar Hinweise sammeln und sind erstaunlich schnell und einfach am Ziel ihrer Ermittlungen – zudem gänzlich spannungsfrei. Denn die Story wird lustlos und ohne Sinn für Tempo erzählt, wobei die wenigen Wendungen auch noch komplett vorhersehbar sind. Zwischendurch serviert man noch saudumme Dialoge und Effekte der miesesten Güteklasse, um den Zuschauer noch zu erschrecken, der noch nicht kapituliert hat.

Auch im Bereich Action kann der Film kaum überzeugen. Es gibt nur etwas Geballer und das meiste davon im Showdown, der dann auch halbwegs punkten kann. Zudem ist das finale Shoot-Out zwar auch vergleichsweise kurz, aber immerhin besser inszeniert als die anderen Actionszenen des Films, weshalb wenigsten hier etwas Freude beim Genrefan aufkommt.
Ice-T und Tom Lister Jr. sind ganz cool und machen ihre Sache relativ gut, aber die restlichen Darsteller kann man vergessen. Mario Van Peebles wirkt teilweise fast unfreiwillig komisch, Suzy Amis hat null Ausstrahlung und Coolios Gastauftritt ist auch schon fast Selbstparodie. Die restlichen Darsteller sind ähnlich schwach.

Zwei ganz gute Darsteller und ein halbwegs ordentlicher Showdown machen noch keinen guten Film, weshalb „Judgement Day“ in die Sparte der ziemlich schwachen B-Action fällt.

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