Review

Mongole, Der (2007)

Teil Eins der als Trilogie geplanten Verfilmung des Lebens von Dschingis Khan!

Story: Der Handlungsstrang ist nach einem kurzen "Prolog" linear und erzählt die Geschichte des jungen Temudgin, der zum Stammesführer aller Mongolen wurde bis zu eben jenem Zeitpunkt, als er die vielen zersplitterten Stämme eint und zum Khan wird.

Temudgin verliebt sich in jungen Jahren (etwa zehn) in Borte, die Tochter eines fremden Stammesoberhaupts. Es wird unter den beiden Stämmen abgemacht, dass in einigen Jahren geheiratet werden soll. Temudgins Vater wird auf dem Rückweg zum eigenen Stamm jedoch von einem verfeindeten Stammesoberhaupt vergiftet. Temudgin müsste nun eigentlich zum Stammesoberhaupt werden, doch reißt Targutai die Macht an sich und verstößt Temudgin um ihn zu töten wenn er "groß genug" ist. Temudgin schwört Rache und will sowohl den Meuterer als auch den verfeindeten Stamm der Merkiten auslöschen... netter Plan, ohne Klan!

Nun ist Temudgin alleine unterwegs, er ist ca. elf Jahre alt! ER trifft auf Jamukha, ebenfalls ein kleiner Junge und zukünftiger Khan seines Stammes. Die beiden werden Blutsbrüder. Aber erneut muss er vor den Killern fliehen, wird gefangen genommen und bekommt Fesseln angelegt mit welchen er jedoch fliehen kann. Viele Jahre bleibt er unentdeckt, trifft als junger Mann wieder auf Borte ["mega die Braut"] und die beiden heiraten, da auch Borte all die Jahre auf seine Rückkehr gehofft hat. Man ahnt es schon: Die Merkiten spüren ihn erneut auf...Der Film ist zwar chronologisch erzählt, jedoch kann man unter Umständen durchaus den Überblick verlieren. Die Story ist zwar soweit einleuchtend, dennoch sind gerade die Namen recht gewöhnungsbedürftig und verwirrend (zumindestens in der englischen Fassung). Spannend und mitreißend ist die Geschichte jedoch auf jeden Fall erzählt. Auch das sporadische Einbringen der Götter kann man dem Film verzeihen, denn er bleibt sich weitestgehend treu und versucht die Geschichte Temudgins so realitätsnah wie eben möglich zu erzählen. Da es hier, historisch bedingt, allerdings ohnehin Lücken gibt war es wohl kaum möglich diese Lücken besser zu überbrücken. 20/25

Genre: Monumental und brutal. Plakativ lässt sich der Film meiner Meinung nach gut so darstellen. Definitiv einer der besseren Historienfilme und meiner Meinung nach verständlicherweise für den Auslands-Oscar nominiert gewesen. Der Name Dschingis Khan dürfte zwar beinahe jedem bekannt sein, die tatsächliche Geschichte eines der größten Eroberer der Weltgeschichte ist zumindest der nichtasiatischen Bevölkerung höchstwahrscheinlich lediglich verzerrt bekannt. Die vorhandenen Überlieferungslücken seiner Vita wurden, wie bereits erwähnt, mit einem Sidekick auf die Götter überbrückt. Diese sind natürlich auf der Seite des furchtlosen Aussenseiters! Genau dieser Teil der Geschichte ist dann meistens auch übertrieben kitschig dargestellt und kommt einem Auftritt Deus ex machinas gleich. Konnten sich die Russen wohl nicht verkneifen! Die Kämpfe schlussendlich werden ziemlich brutal aber somit auch realistisch dargestellt. Nichts wird hier glorifiziert, es gibt keine Überkreiger die im Alleingang ganze Horden von Gegnern plätten. 19/25

Acting: Die Schauspieler sind durchweg gut in Form, setzen allerdings auch keine sonderlichen Ausrufezeichen. Da jedoch die gesamte Crew eine außerordentlich positive Leistung zeigt gebe ich... 16/20

Set: Die Kulissen und Kostüme kann man fast ausschließlich als sehr beeindruckend bezeichnen. Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass (anders als heutzutage üblich) die Umgebungen nur in einem sehr geringen Maße animiert oder großartig bearbeitet wurde, sie beeindruckt deshalb aber nur nur noch mehr. 9/10

Cut & Sound: Gute technische Arbeit. Allerdings verblasst dies alles im Vergleich mit den grandiosen Naturkulissen und kann keine wirklichen Akzente setzen. 14/20

Fazit: Ein rundum positives Erlebnis. Wenn man sich auf die Geschichte einstellt, dann kann man den Film gut genießen. Allerdings muss man auch sagen, dass die Vermarktung eher negativ zu betrachten ist. Schade, dass man diesen Film als Geheimtip bezeichnen muss, denn man hätte ihn definitiv besser in das öffentliche Interesse rücken können. Für mich ist der Film zumindest eine kleine Perle... 78/100

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