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Schon seit zwanzig Jahren treibt der „Teardrop-Killer“ sein Unwesen, der in dieser Zeit wahre Berge von zerstückelten und verstümmelten Leichen angehäuft hat und an den Tatorten jedes Mal eine mit dem Blut seiner Opfer an die Wand gemalte Träne hinterlässt. Die Reporter Mark und Jennifer haben genug davon, für ihr Käseblättchen Geschichten über Außerirdische und Eidechsen-Menschen zu schreiben, und heften sich für ihre neue Story an die Fersen des Serienmörders. Schnell kriegen die beiden heraus, dass es sich bei dem Killer um einen gewissen Luther Edward Baxter alias „Gurdy, der Clown“ handelt, der in vollem Make Up und Kostüm mit seinem gewaltigen Hackebeilchen auf Mordtour geht und immer dort zuschlägt, wo sein alter Zirkus gerade gastiert. Baxter hat mittlerweile sogar seine Teenie-Tochter Christine ausfindig gemacht, die ebenso einen Hau weg hat wie ihr alter Herr und diesen nur zu gern bei seinen blutigen Taten unterstützt. Können Mark und Jennifer das Psychokiller-Pärchen noch rechtzeitig aufhalten, bevor sie selbst zu Hackfleisch verarbeitet werden…? „100 Tears“ ist durchaus passend betitelt, denn der Zuschauer durchschreitet bei diesem gewaltpornographischen Slasher-Dreck tatsächlich ein wahres Tal der Tränen… oder noch besser, ein Schwimmbecken voll Scheiße, das ist auch zum Heulen. Selbst im Morast talentfrei runtergekurbelter Home Made-Streifen und angesichts einiger aktueller Geschmacksentgleisungen der anhaltenden Torture-Porn-Welle nimmt dieses lupenreine Abfall-Produkt, was die Widerwärtigkeit des Gezeigten anbelangt, noch eine Sonderstellung ein. Ganz, ganz selten hat nämlich ein Film so ungeniert seine Absicht zur Schau gestellt, lediglich mittels der geballten Ladung präsentierter Abartigkeiten und Perversitäten zu protzen, und dabei solche Dinge wie Plot und Dramaturgie einfach dezent unter den Teppich zu kehren. Das kranke Schwein, das hinter der ganzen Chose steckt, ist in diesem Fall Hauptdarsteller Joe Davison, der auch das *hüstel* Skript geschrieben hat. Dem geht offenbar nicht nur bei Mord und Folter einer ab, sondern der kann sich auch prima über Fäkal- und Furz-Witzchen amüsieren, was ihn gleich doppelt verabscheuungswürdig macht. Regisseur Marcus Koch, vornehmlich F/X-Tüftler bei ähnlich stupiden Low Budget-Machwerken wie „Nikos the Impaler“ und „Ghost Lake“, ergeht sich dann auch in einer unprofessionellen und bisweilen glatt inkompetenten Inszenierung, die einzig und alleine den Rahmen für seine höchstpersönlich zusammengepanschten Effekte liefern soll. Nun ja, was erwartet man auch von der Mischpoke aus dem Dunstkreis von Schnaas & Co? Am Erzählen einer spannenden Geschichte ist der Mann nicht interessiert und dazu offensichtlich auch nicht in der Lage, stattdessen werden lediglich die krassen Mord-Szenen aneinandergekoppelt, bei denen man sich sicher sein kann, dass die übliche Klientel solcher Billig-Grütze (sprich: Gore-Bauern und Splatter-Spasten), die eh nichts auf irgendwelche filmischen Qualitäten gibt, mit einem mächtigen Ständer vor dem Bildschirm hocken wird. Neben dem grotesk überdimensionierten Hackbeil kommen dabei auch solche Utensilien wie Vorschlaghämmer und Kreissägen zum Einsatz, wenn es darum geht, das Menschen-Material in kleine Teile zu zerlegen. In der Auswahl seiner Mittel ist Koch also wenig zimperlich, aber dafür recht einfallslos. Nun ja, Hauptsache es geilt, gelle. Von dem Umstand, dass der Killer im Clowns-Kostüm sein Unwesen treibt, sollte man sich allerdings nicht verwirren lassen, „100 Tears“ ist trotz einiger dummer Sprüche mit Sicherheit keine versteckte Komödie, sondern eher ein freudloses, zynisches Trauerspiel, das man keinesfalls in die Nähe von besseren Filmen wie „Clownhouse“ oder „Space Invaders“ rücken sollte. Minderbemittelte, armselige Kacke, die paar tausend Dollar, die das Ganze sicherlich nur gekostet hat, hätte man dann auch lieber gleich der Wohlfahrt spenden sollen, das wäre eine sinnvollere Investition gewesen. Ich wäre hier ohne Flachs für ein Verbot und eine anschließende Verbrennung auf dem Scheiterhaufen… also ein Verbot für den Film und eine Verbrennung für Marcus Koch und Joe Davison, meine ich…

1/10

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