Wirklich nette Komödie mit Versatzstücken des Buddy-Movies
Manchmal fragt man sich schon, ob denn die Drehbuchautoren in Amerika einen großen Kasten haben, aus dem sich blind Bausteinchen herausnehmen lassen, im diese dann zu einem Film verschmelzen zu lassen. Wie sonst ist es zu erklären, daß sich immer wieder die gleichen Versatzstücke wiederfinden lassen, die man aus Hunderten von Filmen bereits kennt? Hier nun ist es eine Gangsterkomödie, die allein hätte gut funktionieren können, aber nein, man muß dem schwarzen Mann noch einen weißen Partner an die Seite stellen, ein ungleiches Paar, welches sich im Lauf des Films zusammenrauft, jaja, das haben wir schon gesehen, zum Beispiel bei „Glimmer Man“ oder „Lethal Weapon“ oder...Zuschriften mit weiteren Titeln bitte an die Vereinigung der Drehbuchautoren.
Dabei wäre das absolut nicht nötig gewesen, denn die Ausgangslage des Films bei zeitgleicher Hauptrolle des Vollblutwitzboldes Martin Lawrence sorgt schon für ein gewisses Schmunzeln. Lawrence ist der kleine Dieb Logan, der einen großen Diamanten erbeutet, um ihn bei der Flucht in einer Baustelle zu verstecken. Geschnappt, verurteilt und nach zwei Jahren draußen geht es flugs zurück zur Baustelle, dumm aber, daß mittlerweile der Bau fertig ist - und es ein Polizeirevier geworden ist. Wie also an die Beute herankommen? Wenn man mit den Wölfen heulen will, sollte man ein Wolf sein, also beschafft sich Logan kurzerhand eine falsche Identität und gibt sich als Polizist aus. Dabei ist er wider Erwarten sehr erfolgreich, kann er sich doch prima mit der anderen Seite identifizieren...einige kleine Ermittlungen später kommt es zum großen Showdown an der mexikanischen Grenze, bei dem Logans Identität aufgedeckt wird, sein ehemaliger mieser Diebespartner das gerechte Schicksal ereilt und Logan trotz allem noch Freunde auf der Seite des Gesetzes hat. Was für ein Happy-End...
Der Film funktioniert vor allem dank Martin Lawrence, der eine Art Eddie Murphy in jünger gibt. Man fühlt sich unweigerlich erinnert an die glorreichen Zeiten eines „Beverly Hills Cop“ und freut sich am losen Mundwerk des schwarzen Komikers. Situationen, um mit lockeren Sprüchen zu glänzen gibt es dank des rasanten Drehbuchs genug, die Ausgangslage ist ja auch fantastisch geeignet für viele Späßchen. Es handelt sich aber nicht um derben Klamauk, sondern um guten Humor und Ironie, denn natürlich dürfen auch Standards wie der knurrige Captain nicht fehlen...Aber den Buddy-Part hätte man sich gut sparen können, und ein bißchen mehr Action hätte dem Film ebenfalls gut getan. Dafür aber macht William Forsythe mit, wieder mit fiesem Schnauzer, den Mann mag ich einfach, und bitte, liebe Leser, schauen Sie ihn sich in „The Devils Rejects“ an...doch zurück zum Thema, die Komödie ist eine gute, sicher nichts herausragendes, aber dennoch unterhaltsam – also 7/10.