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Das Prinzip des Buddy-Movies ist in Hollywood eine der beliebtesten Story-Grundlagen: Egal, ob Action-Komödie, Abenteuerfilm oder Thriller - das Motiv zweier ungleicher Partner, die sich aus diversen Gründen zusammenraufen müssen, gehört zu den ältesten und am häufigsten benutzten. Was Rob Reiners Tragikomödie "Das Beste kommt zum Schluss" ein kleines Stück aus dieser Masse hervorhebt, ist die grandiose Besetzung.

Jack Nicholson spielt einen Multimilliardär, der im Krankenhaus dem einfachen Mechaniker Morgan Freeman begegnet. Beide haben Krebs, beide werden innerhalb des nächsten Jahres sterben. Nachdem sie einander näher gekommen sind, erstellen sie eine Liste mit Dingen, die sie vor ihrem Tod noch tun wollen - und schon startet eine traumhafte Reise um die Welt.

Das größte Plus des Films bleibt tatsächlich die Besetzung der Hauptfiguren. Die enorme Leinwandpräsenz, mit der die beiden Charakterdarsteller agieren, verleiht der an sich recht unoriginellen Story so viel Stringenz, dass sie auch einige kleine Längen oder klischeehafte Szenen locker zu überspielen vermag. So begeistert Nicholson als grantiger Milliardär, der mit seiner fiesen Art an Anti-Sympathiefiguren wie Dr. House erinnert und einige der besten Gags des Films liefert. Und Freeman gibt seine Figur als einfachen, aber sehr intelligenten Mann, der selbst den Tod mit einer gewissen Würde bestreitet. Zusammen ergeben die beiden ein sehr sympathisches Paar, dem zu folgen für kurzweilige Freude sorgt.

Dass der Film dabei auch einige tiefgründige Ansprüche verfolgt, diese aber nur bedingt erfüllt, stört dabei kaum. So liefert der Erzähler einige ziemlich hollywood-typische Philosophiesprüche ("Als er starb, waren seine Augen geschlossen und sein Herz war offen"), die Story schrammt immer wieder haarscharf am Kitsch vorbei und dass sich auch sämtliche Nebenhandlungsstränge in ein Happy End auflösen, wirkt doch etwas unglaubwürdig. Am Ende merkt man eben doch, dass man es hier mit einem Großprojekt zu tun hat, das in erster Linie auf Zuschauerfang ausgelegt ist.

Nichtsdestotrotz unterhält "Das Beste kommt zum Schluss" mit zwei der größten Schauspieler unserer Zeit, souveräner (wenn auch recht überraschungsarmer) Inszenierung und gelungenen Gags. Und auch für das Herz ist hier einiges dabei, denn obwohl es mitunter etwas kitschig wird, ist die Frage nach dem Umgang mit dem Tod doch ein gewichtiges Thema, das hier nachdenklich und durchaus klug angerissen wird. Insgesamt kann man sich den Film also durchaus einmal ansehen - das Spiel der beiden Hauptdarsteller ist gewiss einen Blick wert.

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