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Das Morgan Freeman und Jack Nicholson Ikonen unter den Schauspielern sind, brauche ich wohl kaum zu sagen. Dass sie auch im Alter den Spass an ihrer Berufung noch nicht verloren haben, können sie mit Das Beste kommt zum Schluss eindrucksvoll unter Beweis Stellen. Zwei ältere Semester treffen sich zufällig als Patienten in einem Krankenhaus. Der eine ist der Leiter dieses und anderer Krankenhäuser und ist damit sehr gut betucht. Der andere ist ein Automechaniker, der sein Leben damit verbracht hat, seinen Kindern ein angenehmes zu bereiten. So treffen diese zwei sehr ungleichen Charaktere aufeinander und philosophieren ein wenig über das Leben und stellen fest, dass sie trotz ihres Alters noch lange nicht alles was sie erleben wollten auch getan haben.

Wie Anfangs schon erwähnt lässt allein die Präsenz der Namen der beiden Hauptdarsteller die Zuschauer schon jubeln. Schließlich zählen sie sicherlich zu den besten ihrer Zunft. Dass sie sich mit Das Beste kommt zum Schluss ein wenig selbstportraitieren wäre vielleicht etwas zu weit gegriffen, aber man kann sich die beiden in ihren Rollen wirklich sehr sehr gut vorstellen. Während Jack Nicholson in seiner unnachahmlichen Art und Weise den Millionär Edward Cole spielt, welcher auf jede Frage eine zynische Antwort erwiedert oder generell einfach nur ein unbeliebter gieriger Mann ist, kommt die Sympathie, die Morgan Freeman an sich schon durch sein Aussehen und seine Mimik in den Film hineinbringt, dem Charakter Carter Chambers sehr zu gute. Die beiden Stars spielen sich gegenseitig unglaublich viele Passagen zu, wodurch der andere perfekt reagieren kann, sprich Jack Nicholson und Morgan Freeman harmonieren unheimlich miteinander.

Die Geschichte die der Film erzählt könnte eigentlich kaum einfacher gestrickt sein. Zwei Männer, die kurz vor dem Aus stehen, wollen sich noch einmal den Dingen stellen, für die sie bisher keine Zeit, kein Geld oder keinen Mut aufbringen konnten. Diese "simple" Geschicht brilliert allerdings durch enorme Tiefe der beiden Figuren. Fast jedes kleinste Detail kommt im Laufe des Films zum Vorschein und lässt so ordentlich Leben entstehen. So sind es immer wieder kleine Dinge, die sich über den Film erstrecken, wiederzitiert werden oder einfach nur im Gedächtnis des Zuschauers bleiben und so bei späterem Abruf Glücksgefühle ausstoßen. Vorallem gen Ende wird dieses Stilmittel unglaublich intensiv genutzt und fordert so dem Zuschauer einiges an Emotionalität ab.

Alles in allem kann man eigentlich keinen Weg an Das Beste kommt zum Schluss vorbei finden, wenn man auch nur ansatzweise Freund von einem der beiden Hauptdarsteller ist. Es gibt nur wenige Rollen in denen Jack Nicholson bzw Morgan Freeman besser ausgesehen haben als in diesem Film. Die Charaktere scheinen fast für sie speziell entworfen zu sein und wirken dadurch noch viel lebendiger. Vorallem Freunde von ergreifenden, emotionalen und wunderbar durchdachten Geschichten und aufwändiger Charakterentwicklung werden ihren Spass haben. Für mich definitiv einer der besten Filme des Jahres.

Fazit: 9 von 10 Gin-spielende Senioren

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