Sieben lange Jahre hat es gedauert, bis Robert Redford wieder Regie führt. Hier in seiner siebten Regiearbeit, wird er politischer den je. Mit „Von Löwen und Lämmern“, schuf er einen Film, der keine Antworten gibt, sondern noch mehr Fragen aufwirft, denn dieser Film soll nur erreichen, das die Zuschauer nachdenken.
Das Drehbuch stammt von Matthew Carnahan, der schon zuvor „Operation Kingdom“ schrieb.
Der Filmtitel ist am Anfang, wenn man ihn das erste mal hört, leicht irredierend. Doch am Ende versteht man den Title. Mit Löwen, sind die vielen US-Soldaten, gemeint, die jeden Tag ihr Leben riskieren. Wobei die Lämmer, die Schreibtischgeneräle sind, die nur herum kommandieren können, aber wenig Ahnung von der Realität haben.
Den Film kann man in drei „Sektoren“ einteilen, zwischen dem der Film hin und her springt.
Der Erste, wäre in der Uni, im Zimmer von Uni-Professor Malley. Der sich mit seinen Studenten Todd, ein Wortgefecht der Superlative leistet. In grandiosen Dialogen ausgetragen, versucht er seinen Studenten zu überzeugen, da er wenn er in die Regierung geht mehr erreichen kann, als wenn er in den Krieg zieht. Robert Redford, der neben der Regie auch gleich noch Hauptdarsteller ist, verkörpert den Professor Malley. Und man merkt, das es ihm wichtig ist, nicht nur seinen Studenten sondern auch die Zuschauer von der Sinnlosigkeit des Krieges zu überzeugen. Mit diesen „Sektor“, wird die Meinung vieler Bürger der USA wiedergespiegelt.
Im zweiten „Sektor“, stehen sich der Senator Irving und die Reporterin Roth gegenüber. Wobei hier der Senator die Reporterin überzeugen will, das der Krieg, nicht sinnlos ist. Und mit Hilfe der Medien, bei den Bürgern, wieder Hoffnung zu schaffen. Doch Roth hinterblickt seinen Plan. die ganzen Szenen spielen sich im Büro des Senators ab. Auch hier wieder hervorragende Wortgefechte in grandiosen Dialogen. Tom Cruise, der hier den Senator spielt, macht hier seine Sache richtig gut. Als freundlich schleimender und ideologisch denkender, überzeugt er in jeder Hinsicht. Wobei sein Dauergrinsen, manchmal recht nervig wirkt. In der Rolle der Reporterin, eine überragende Meryl Streep, die mit ihren Skepsis Tom Cruise manchmal in eine Zwickmühle bringt.
Der dritte „Sektor“, wäre dann die schonungslose Realität. Hier wird die Geschichte von zwei Soldaten erzählt, die in Afghanistan ums überleben kämpfen. Beide sind ehemalige Studenten von Professor Malley. Hier sind es Derek Luke und Michael Pena, die in der Hauptrolle überzeugen. Sie verkörpern ein Schwarzen und ein Latino, die für ein besseres USA kämpfen. Hier wird nur auf die brutale Realität hingewiesen, auf die vielen Soldaten, die im Krieg sterben mussten.
Obwohl der Film in denen drei „Sektoren“ aufgeteilt ist, verliert man nie den Faden oder den Anschluss. Obwohl die drei „Sektoren“ an unterschiedlichen Schauplätzen stattfinden, wirken sie harmonisch miteinander. Und jeder „Sektor“ enthält etwas vom Anderen. Und das ist einfach so gut gemacht, da merkt man, das ein Profi am Werk war.
Der Film rechnet ganz klar mit der Fernsehverdummung ab, die bringen alles was ihnen aufgetischt wird. Meist zu Gunsten der Politiker. Aber genauso wird mit der Politik abgerechnet, die einspurig und ideologisch denkt, und keine anderen Meinungen oder Denkweisen erlaubt.
Fazit: Ein interessanter Film, der dialoglastig aber nicht lästig ist. Redford bringt auch das herüber, was er wirklich vermitteln wollte. Vielleicht, schafft er es auch für manche die Augen zu öffnen. Gut inszenierte Polit-Talkrunde, die aber keine Antworten gibt. Ansonsten überzeugt der Film voll und ganz, von den Dialogen bis zu den Schauspielern. Erstklassig. Politisches Meisterwerk.