Review

Und wieder fiese Fallen…09.04.2008

Reicht es jetzt? Irgendwie schon, denn mit diesem Teil der doch weltweit recht erfolgreichen Serie wird zumindest ein Geheimnis gelüftet. Es gibt ihn also, denn in meinen Reviews immer wieder gern erwähnten und legendären „Anlaß“, der für die Hauptfigur als Ausgangspunkt für Rache, Blut und Morde steht. Und so innovativ, wie wir es uns gewünscht haben, ist dieser Anlaß nicht, nein, ein kleiner Junkie und der Verlust eines ungeborenen Babys reichen schon aus. Da könnte einem angesichts der derzeitigen Verfassung unserer Weltbevölkerung angst und bange werden! Also, Jigsaw ist wieder mit dabei, man kann sich aber auch keinen Teil der Reihe ohne zumindest einen guten Schauspieler vorstellen, doch die Story ist, gelinde gesagt, kein Hauptgewinn und ein sicheres Indiz dafür, daß der Zenit der Serie jetzt endgültig erreicht, wenn nicht gar überschritten ist. Und vor allem, lieber Leser, ist der Film für Menschen in Unkenntnis der bisherigen Ereignisse völlig ungeeignet.

Nach Teil drei der Serie ist Jigsaw tot, ein Mann auf der Suche nach seiner Tochter und ein Polizist vermißt. Wie nun fügt sich das alles zusammen? Der zahlende Zuseher erwartet Antworten auf drängende Fragen, die er aber nur rudimentär bekommt. Anhand eines Polizisten, der sich auf die Suche nach seinem Partner begibt, werden wir erneut mit einigen fiesen Fallen konfrontiert, bevor das Geschehen in einer abgelegenen Lagerhalle, Jigsaws einstigem Firmensitz, kulminiert. Gestartet wird das Geschehen mit dem bei der Obduktion der Killerleiche gefundenen Tonband, welches weitere Spielchen ankündigt, aber die Zeithorizonte des Films und die Handlungsschauplätze werden zusehends verwirrend, lösen Fragen nicht auf, sondern werfen eher neue in den Raum. Und am Ende ist eines klar: die Reihe wird weitergeführt, solange es Menschen gibt, deren Neugier größer ist als der Verstand.

Um es klarzustellen, der Film ist keineswegs schlecht, und für den Freund von ekligen Details wird auch allerhand geboten. Zudem ist ein Rückblick auf die Anfänge von Jigsaw mit an Bord, der sicher erhellend wirken soll, aber so was von platt ist, halt ein Anlaß, wie er normaler nicht sein kann. Man bemüht sich außerdem, die bisherigen Handlungsstränge zu entwirren, aber statt dies geradlinig und gut zu machen, werden kurzerhand neue Stränge mit eingewoben. Dadurch wird selbst der Kenner der Reihe am Ende leicht verwirrt zurückgelassen, was ich als unschön empfinde. Und überhaupt…ist es wirklich notwendig, eine Autopsie im Detail abzubilden? Was habe ich als Zuschauer davon? Mich gruselt nicht, und eklig finde ich das auch nicht, höchstens geschmacklos. Man wünscht sich noch einen Teil der Serie, einen richtig guten Schluß, um dann alle Filme auf einmal genießen zu können, aber das, lieber Leser, wird sicher nicht geschehen. Viel kann nicht mehr kommen, und für Teil vier reicht es noch zu 7/10.

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