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Im Jahr 1896 nageln die Einwohner von Hope Menschen an Kreuze, auf dass sie als lebende Vogelscheuchen die Krähen von den Feldern fernhalten. Als die Menschen der Nachbarstadt Liberty davon erfahren, ziehen sie los, um den Prediger, der diesem Treiben vorsteht, auf selbe Art und Weise den Garaus zu machen. Mehr als ein Jahrhundert später verschlägt es Liz nach Hope. Ihr Wagen ist liegen geblieben. Und sie sitzt fest. In einer Stadt, in der die Menschen den Geist der Vogelscheuche anbeten. Dieser wird lebendig und sucht nach neuen Opfern.


Mit seinem Langfilm-Debut hat Regisseur David Benullo einen Film kreiert, der eine recht interessante Mischung aus "Scarecrow" und "Kinder des Zorns" darstellt und gerade durch diese interessante Kombination die Aufmerksamkeit des Zuschauers erregt. Dennoch handelt es sich bei vorliegender Geschichte einmal mehr um ein Szenario, bei dem Einiges an sicherlich vorhandenem Potential verschenkt wurde. Insbesonder in atmosphärischer Hinsicht kann das Geschehen aber vollkommen überzeugen, denn fast von Anfang an herrscht hier eine bedrochliche und unheilvolle Grundstimmung vor, die sich im Laufe der Zeit immer mehr verdichtet. Dies ist sicher auch darin begründet, das fast der gesamte Film bei Nacht spielt, wodurch das gesamte Szenario einen sehr unheilvollen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt.

So entwickelt sich auch in kürzester Zeit ein sehr konstanter Spannungsbogen, der sich durch den gesamten Film zieht und auch keine größeren Einbrüche zu verzeichnen hat. Und trotz dieser wirklich positiven Eigenschaften fehlt es der Story etwas an Highlights, was jetzt aber nicht auf den vorhandenen Härtegrad bezogen ist, der zwar nicht besonders hoch, aber doch durchaus angemessen ist. Allerdings sind die vorhandenen CGI-Effekte nicht unbedingt von hoher Qualität, was aber meiner Meinung nach nicht weiter ins Gewicht fällt. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, das aus einer durchaus spannenden und interessanten Geschichte eine hochklassige macht, doch leider hat man es versäumt, dieses Etwas mit einzufügen.

Und trotzdem ist "Evil Ground" ein wirklich sehenswerter Genre-Beitrag, in dem auch die Darsteller-Riege durch solides Schauspiel mit dazu beiträgt, den Zuschauer größtenteils kurzweilig und spannend zu unterhalten. Vor allem die fanatischen Sekten-Mitglieder hinterlassen dabei einen äusserst überzeugenden Eindruck und nicht selten überkommt einen das Gefühl, das die "Kinder des Zorns" erwachsen geworden sind und ihre Geschichte hier weitererzählt wird. Die Freigabe des Films (Keine Jugendfreigabe) kann man vor allem in der ersten Filmhälfte nicht so ganz nachvollziehen, da sich die härteren Szenen hier doch auf ein Minimum beschränken, zum Ende hin bekommt man dann aber doch einige etwas härtere Passagen geboten, jedoch erscheint der Härtegrad zu keiner Zeit übermäßig hoch, sondern hält sich in einem überschaubaren Rahmen.

Letztendlich hat David Benullo fast alles richtig gemacht, er hat zwei unterschiedliche Themen recht gut miteinander kombiniert, es nur leider etwas vernachlässigt, das Gesamt-Szenario noch etwas besser und intensiver darzustellen. Doch dafür wird man andererseits mit einer erstklassigen und sehr bedrohlichen Grundstimmung konfrontiert, die sich sehen lassen kann und ihre Wirkung auf den Betrachter keinesfalls verfehlt.


Fazit:


"Evil Ground" ist ein durchaus sehenswerter und größtenteils kurzweilig unterhaltender Genre-Beitrag, der meiner Meinung nach am oberen Durchschnitts-Bereich anzusiedeln ist. Durch Einfügung einiger Highlights und etwas besseren Effekten hätte jedoch ein Film entstehen können, der weit über das Mittelmaß hinausgeschossen wäre. Dennoch handelt es sich um einen Horrorfilm, dessen Sichtung sich auf jeden fall lohnt und an dem man durchaus seine Freude haben kann.



6/10

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