Schon ein recht eigenwilliger Film, der neueste des Ex-Spike-Lee-Kameramanns Ernest R. Dickerson, der uns auch schon nette Unterhaltung wie "Bulletproof" bescherte. "Bones" hat einen großen Fehler, den manche vielleicht gar nicht als solchen identifizieren werden, mir jedoch hat das nicht gefallen. Wie das Community-Mitglied Moonshade schon beschrieben hat, ist "Bones" zunächst ein grusliger Teenagerfilm, denn 4 Jugendliche wollen in einem alten, leerstehenden Haus eine Disco eröffnen. Mit zunehmender Filmdauer entpuppt sich das Werk immer mehr als Geisterhaus-Film, denn es wird auch zunehmend klarer, dass das Haus einst einem stadtbekannten Gangster namens Jimmy Bones gehört hat. Dieser wurde aber eines Tages in seinem Haus von ein paar Helfern und Drogendealern getötet und im Keller begraben. Seitdem liegt auf dem Haus, in das die 4 Jugendlichen einen Club bauen wollen, ein Fluch. Dazu kommt noch, dass in der Nähe eine Wahrsagerin wohnt, die ihrer Tochter streng verbietet, nur annäherungsweise an das Haus heranzutreten. Als dann Bones wieder von den Toten erwacht, wird der Film zum Racheakt.
Beim Betrachten der Story mag das vielleicht noch ganz interessant klingen, beim Betrachten des Films jedoch ist es sehr ärgerlich, dass die 3 Hauptteile, Teenager-, Geisterhaus- und Rachefilm, kaum Übergänge aufweisen können. Viele finden in "Bones" vielleicht gerade aufgrund der häufig wechselnden Story Gefallen, aber mich hat das enttäuscht und nicht angesprochen. Der Rest des Films ist nämlich gar nicht mal so schlecht. Die Kameraführung ist recht nett anzusehen, lange Fahrten durch das verlassene Haus bewirken schon mal einen guten Aufbau der Atmosphäre, die teilweise auch wirklich vorhanden ist. Auch sonst bleibt "Bones" richtig seriös, die Schauspieler tragen dazu ihren Teil bei, sie agieren nämlich wirklich gut, in Anbetracht ihrer Popularität. Mit dieser Seriösität ist es aber spätestens dann vorbei, wenn der Racheakt Jimmy Bones' im vollen Gange ist. Wer den Film gesehen hat, weiß, wovon ich spreche, verraten wird allerdings nicht, das soll jeder selbst sehen.
Ein weiterer negativer Punkt ist, dass "Bones" mit zunehmender Filmdauer nicht unbedingt schlechter, aber langweiliger wird. Das Ende ist dan letztendlich völlig konfus und meiner Meinung nach auch unangebracht, teilweise schon lächerlich. Die Story ist trotz der 3 Hauptteile sehr dünn, da musste wahrscheinlich noch irgendwas hintenhin gefügt werden, anders ist mir das Ende nicht zu erklären.
Alles in allem fängt "Bones" wirklich unterhaltsam und vielversprechend an, lässt aber in der Mitte etwas nach, ehe er dann gegen Ende völlig den Geist aufgibt. Ein paar blutige Morde gibt es dennoch zu sehen. Insgesamt gerade noch 6/10 Punkte