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Nicht zu verwechseln mit HEXENBRUT - WITCHCRAFT, der so viele erotisch angehauchte DTV-Fortsetzungen für den US-Markt nach sich zog. Dieser hier gehört eher in die Kategorie Eurotrash und ist ebenso wirr wie langweilig geraten. Er erwacht eigentlich immer nur dann kurzzeitig aus seinem komatösen Schlummern, wenn gerade mal wieder ein sadistischer Abgang für ein Mitglied der kleinen isolierten Gruppe auf der Insel mit dem Hexenhaus ansteht. Übernatürlicher Hokuspokus in Verbindung mit exzessivem Gore - so etwas überlässt man lieber einem Lucio Fulci. Regisseur Fabrizio Laurenti ist hingegen nur ein blutiger Anfänger, der mit dem Hororstoff offensichtlich überfordert ist. David Hasselhoff und Linda Blair, die eine Besessene auch schon wesentlich überzeugender gespielt hat, haben mit ihrer Beteiligung schon kein gutes Los gezogen, doch Hildegard Knef als geheimnisvolle Hexe schießt den Vogel ab.
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Man sollte diesen Beitrag zum Haunted-House-Genre und typischen Italovertreter der Spätachtziger-Splatterfilme nicht gleich zertreten, schliesslich erwartet man von so einem Filmchen keine Meisterleistung, sondern blutige Morde, ein nicht vorhandenes Drehbuch, kaum Atmosphäre, noch weniger Spannung, billige Musik und drittklassige Schauspielkunst. Alle Akteure benehmen sich so, als würden sie in einem schlechten Horrorfilm mitspielen, und einige der Damen kreischen sich mit echter Leidenschaft die Seele aus dem Leib. Dafür gibts Herumgehample en masse, die Opfer der Hexe segnen auf ziemlich abscheulich-sadistische Weise das Zeitliche, speziell Annie Ross, und alles ist mit einer solchen Ernsthaftigkeit inszeniert, dass es schon wieder witzig ist. Ein echter Sickie! Doch ziehe ich solche Filme den heutigen Teenie-Slashern jederzeit vor. Traurig stimmt einem nur, dass sich die grosse Hildegard Knef für so eine Trashgranate hergab.