In einem kleinen Bergdorf kämpfen die roten Heikes und die weißen Genjis um die Vormachtstellung. Als ein Revolverheld in die Stadt kommt, versuchen beide Seiten ihn für sich zu gewinnen. Doch der Fremde will sich erstmal selbst ein Bild von der Situation machen..
Was wir in der Folge zu Gesicht bekommen ist ein Film, wie er eigentlich nur von Takashi Miike kommen kann. Hin- und hergerissen zwischen Humor (mal platt, mal zündend), Ernsthaftigkeit und Skurrilität ist man als Zuschauer. Man weiß nie so recht, was als nächstes auf einen zukommt und welche Richtung der Film einschlägt. Dabei kommt das typisch dreckige Italo-Western-Flair trotz aller Bemühungen - und dem um Kult bemühten Auftritt von Quentin Tarantion - nur selten auf. Zu skurril wirkt das ganze Geschehen, zu oft werden gelungene Passagen mit merkwürdig anmutendem Humor wieder zunichte gemacht. Dabei denke ich vor allen Dingen an den schizophrenen Sheriff, der zwar auf der Seite der Heikes steht, aber nicht aus freiem Willen, und in dessen Brust zwei Herzen schlagen. So führt er auch ständig die lächerlichsten Selbstgespräche in bester Gollum-Manier oder legt gar selbst Hand an, um sich von gewissen Aktionen abzuhalten, wie man es von Ash oder dem Hauptdarsteller aus "Idle Hands" kennt.
Hin und wieder muss man tatsächlich schmunzeln. Beispielsweise als der Anführer der Genjis, Yoshitsune (Masanobu Ando aus "Battle Royale"), einem Untergebenen zeigen will, wie man einen Schwerthieb aufhält, was leider in die Hose (oder besser gesagt: in den Kopf) geht. oder der Anführer auf der anderen Seite, Kiyomori. Dieser will nur noch Henry VI. genannt werden, da er Shakespeare für sich entdeckt hat und auch ständig aus dessen Büchern zitiert. Von nun an möchte er nur noch Henry genannt werden.
Das tragische Element stellt eine hübsche Frau in den Rängen der Genjis dar. Ihr Mann wurde einst hinterrücks vom feigen Kiyomori erschossen, seitdem sinnt sie auf Rache. Und schließt sich mit dem Revolverhelden zusammen. Zusammen mit der legendären Westernheldin Ruriko versuchen sie den beiden Bösewichten das Handwerk zu legen.
Und Miike wäre nicht Miike, wenn er nicht wieder - ähnlich wie in "Dead or Alive" - auf die Kacke hauen würde. Parallelen zum originalen Django gibt es dank des Friedhofs voller Kreuze und dem Maschinengewehr, was zum Einsatz kommt. Ebenso wie dank der hübschen Einblendung gegen Ende, will euch den Gag nicht versauen, war aber durchaus eine nette Idee untermalt durch eine japanische Version des "Django"-Themes. Ebenso cool.
Tarantino hat zwar keine sehr große Rolle, darf aber als Ausbilder der legendären Rinko (siehe seine Figur Pai Mei in "Kill Bill 2") als junger Mann und auch als Greis im futuristischen Rollstuhl einige lustige Zeilen aufsagen (da rockt auch die Eröffnungsszene, die so scheiße ist, dass das ganze Kino vor Lachen nicht mehr konnte).
Was soll man davon wieder halten? Wie so oft bei Miike weder Fisch noch Fleisch, keinem Genre eindeutig zuordenbar und stets hin- und herwechselnd zwischen gelungenen und völlig missratenen Szenen. Ich fand ihn in Ordnung, kaufen müsste ich ihn mir aber nicht.