Review

Mel Gibson in einer meiner Meinung nach für ihn typischen 08/15-Rolle. Aber wenigstens macht er das einzig richtige aus seiner Situation: sein Sohn wurde entführt und anstatt das geforderte Lösegeld zu bezahlen setzt er nun seinerseits ein Kopfgeld auf die Ergreifung der Erpresser aus.

Wenn man sich's leisten kann ist das wohl genau das, was wirklich hilft. Und so spitzt sich das Geschehen auf den unvermeidlichen Showdown zu. Was diesen Film wirklich gut macht ist diese ungewöhnliche Handlung. Andererseits erleben wir einen typischen Gibson (er ist immer noch typisch nuschlig und lustlos, aber man kann Anzeichen von Elan entdecken). Rene Russo als Hausfrauenvamp kann begeistern (das tut sie ja in jedem Film) und auch Gary Sinise schätzen wir hier sehr (Forrest Gump, Green Mile).

Trotzdem: der Film hat Längen, einen zu einfachen klar verlaufenden Plot, der trotz guter Grundidee einfach nicht die Möglichkeiten ausreizt, die sich ihm bieten. Schade! Mehr Extravaganz, Überraschungen, Nebenhandlungen - das hätte dem Gesamtwerkt gut getan.

Fazit: nette Vorabendunterhaltung und zur Not auch Sonntag mittags in der x-ten Wiederholung noch brauchbar, wenn man den Rausch der letzten Nacht mit frisch gepresstem Orangensaft und Matjesfilet kuriert. Da kuck ich lieber die Russo an anstelle so mancher Gestalt, die gerade ins Badezimmer huscht. Kleiner Scherz. Denn der fehlt im Film ebenfalls. Auch so ein unverständlicher Punkt, daß Howard es nicht schafft in knapp zwei Stunden eine einzige humorvolle Bemerkung unter zu bringen.

(5/10)

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