Review

Independent-Film über eine Geiselnahme in einer Videothek...
Lee, seine Freundin Kira und sein bester Kumpel Tom wollen kurzfristig einen Videoabend machen. Deswegen gehen sie kurz vor Ladenschluss in eine Videothek, um sich ein paar Filme auszuleihen. Als sich Lee mit dem Ladenbesitzer Sidney anlegt, da dieser Lee klarmachen will, dass er erstens die ausgeliehenen Filme 55 Minuten zu spät zurückgegeben hat und zweitens man keine Filme mehr ausleihen kann, da es schon nach Mitternacht ist, zieht Lee kurzerhand seine Knarre. Keiner weiß, dass in der Pistole nur Platzpatronen sind und weil man sich ja keine Videos mehr ausleihen darf, beschließt Lee, vor Ort einen Videoabend zu machen. Daher schickt er Sidney und seinen Angestellten aus der Videothek und sagt ihnen, sie würden in der Früh wieder absperren und den Schlüssel ins Rückgabefach legen. Tori, eine Angestellte der Videothek, und Cosmo, ein Kunde pflichten Lee und seinen Kumpels bei und bleiben auch da. Sidney hingegen läuft in die nächste Telefonzelle gegenüber und ruft die Polizei. Da Lee durch die Monitore in der Videothek sieht, wie eine Kamera aufzeichnet, wie Sidney gerade die Polizei ruft, verlässt Lee die Videothek, um Sidney zurückzuholen. Dieser nützt eine Unachtsamkeit der Videofreaks, holt aus einer Abstellkammer eine echte Pistole und dreht das Spiel um. Die Situation eskaliert...
Völlig unbekannt kam "After Midnight" in die Videotheken. Kein Wunder, es handelt sich um einen schnell produzierten Independent-Film über die Auswirkung des Konsums von schädlichen Medien. Sicher, das hatte man schon zur Genüge, aber die Idee, eine Geiselnahme in einer Videothek zu drehen, ist zwar simpel, aber dennoch innovativ. Der Film gerät sehr unterhaltsam, da 100 oder mehr Kultfilme wie "Clockwerk Orange", "The Killer", "Hundstage" oder auch "Reservoir Dogs" zitiert werden. Außerdem wird auch einiges über bekannte Regisseure wie Tarantino, Kubrick,... gesprochen. Und auch etwas unbekanntere Filme und Filmdarsteller werden angesprochen, was den Film für Filmfreaks auch sehr interessant macht. Die Schauspieler sind ok, überragende Leistungen konnte man ja auch nicht erwarten. Sie spielen alles in allem sehr zynisch und übertrieben, zum Schluss geben sie sogar zu, wenn sie ihr Leben nochmal starten könnten, würden sie nie mehr so viel Filme anschauen.
Das Werk möchte darstellen, dass Medien eben schädlich sind. Und wie Independent-Filme das meistens machen, macht er das sehr überzogen und ironisch. Das Ende ist zwar hart, aber dennoch realistisch, sind doch alle in diesem Film irgendwie verrückt. Cosmo ist noch der einzig Normale, doch der stribt als Erstes. Irgendwie sinnbildlich, die Verrückten erwischt es meistens zuletzt...
Abschließend ist zu sagen, dass der Film für seine Unbekanntheit doch recht gut ist, man kann ihn durchaus mal anschauen. Öfteres Ansehen ist aber unangebracht, da der Film sehr dialoglastig ist und man durch das Thema jeden Dialog nach einmaligem Ansehen kennt. Dennoch kein schlechter Film. 6/10 Punkte

Details
Ähnliche Filme