Familienvater Ulrik weiß am nächsten Morgen ganz genau, daß er am Abend vorher seine üblichen Schlaftabletten mit einer Flasche Rotwein runtergespült hat. Doch erklärt dies, warum das Laken seines Bettes blutgetränkt und der Rest seiner Familie verschwunden ist? Die von ihm gerufene Polizei kann da nicht weiterhelfen. Ulrik startet deshalb einen Selbstversuch: Er schluckt erneut seinen Tabletten mit Wein und installiert eine Videokamera an seinem Kopf, um sein Wirken als Schlafwandler zu untersuchen...
Und wieder einmal beweisen uns Filmemacher aus dem hohen Norden, daß zu einem guten Psychothriller immer noch eine richtige Geschichte Grundvoraussetzung ist. Während die US-Pendants der letzten Jahre mehr Gewicht auf grelle Effekte gelegt haben, kommt mit „Der Schlafwandler“ wieder einmal ein Film zum Vorschein, der die leisen Töne beherrscht. Trotz des fast völligen Verzichts auf vordergründig-spektakuläre Szenen gibt es aber doch zwei, drei inszenatorische Kabinettsstückchen zu bewundern, die zusammen mit dem überraschenden Ende dafür sorgen, daß man selbst zu später Sendezeit („Der Schlafwandler“ ist 2004 auf ARTE erstaufgeführt worden) wahrlich keinen Tiefschlaf findet. Johannes Runeborg konnte sich mit seinem kleinen, aber feinen Thriller sogar schon für Hollywood empfehlen. Im TV letterboxed (1,78:1). Mit Ralph Carlsson, Ewa Carlsson, Anders Palm u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin