Review
von Vril-Mann
Ein Familienvater wacht blutverschmiert auf, nachdem er am Vorabend Schlaftabletten genommen und Wein getrunken hatte, und stellt entsetzt fest, dass seine Frau und zwei seiner Kinder verschwunden sind. Er neigt zum Schlafwandeln und beschließt deshalb, sich eine Videokamera auf der Schulter zu befestigen, um in Erfahrung zu bringen, ob seine nächtlichen Ausflüge etwas mit dem Verschwinden seiner Familie zu tun haben könnten.
Ein fesselnder Psychothriller, dessen gut konstruierte Handlung mit vielen Wendungen überrascht und deshalb nie langweilig wird. Nicht immer, aber zumindest in den entscheidenden Szenen, kann der Film mit einer düsteren und unheimlichen Atmosphäre beeindrucken. Da es auch an den schauspielerischen Leistungen nicht viel auszusetzen gibt, kann man den Film als rundum gelungenes Spiel mit den Wirklichkeitsebenen bezeichnen. Ein formal innovativer, auch philosophisch-skeptizistisch angehauchter Thriller, der die vermeintliche Realität aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, und dabei zu dem Ergebnis kommt, dass die bewusste Wahrnehmung sprichwörtlich nur die Spitze des Eisberges ist: Über die tatsächlichen, äußerlich realen Verhältnisse, lässt sich nicht die geringste Aussage machen.