B-Movie Voodoo-Gülle
Ich kenne das Original zu diesem Film (I WALKED WITH A ZOMBIE von 1943) nicht und hatte auch sonst nix über RITUAL gehört - außer ein paar schwer negativen Kritiken in der Mailingliste von FantasyFilmFest.de. Wahrscheinlich lag es daran, daß ich positiv überrascht wurde, denn das hier ist immerhin absoluter Durchschnitt. Mehr aber auch garantiert nicht.
Der Film beginnt sehr unterhaltsam und in gefälligem Tempo, es kommt auch zu einer gut heftigen Gore-Szene. Damit hat der Film aber seine Munition auch schon fast verschossen: die weiteren Effekte kann man an ein paar Fingern abzählen, die Schocks und Gruselmomente leider auch. Was uns dann geboten wird, ist eine Menge Detektiv-Arbeit, Verschwörungstheorien, wem-kann-man-trauen-und-wem-nicht-, wer-hat-hier-ein-düsteres-Geheimnis-Routine. So weit so gut, doch leider auch oft reichlich zäh und vorhersehbar. Seine dramaturgischen Schwächen versucht der Film dann in feinster B-Movie-Tradition durch viel Lokalkolorit, (Kiffer-) Jokes und aufreizendste Darstellungen der weiblichen Darsteller wettzumachen. Bei SCARY MOVIE-Fans scheint das, einigen Publikumsreaktionen nach zu urteilen, ganz gut zu gelingen. Aber spannend macht das RITUAL nicht.
Was wir am Ende haben sind tolle Landschaftsbilder, sehr wenige Schocks, zu einem großen Teil lächerliche Schauspieler und eine solide, aber insgesamt auf Dauer langweilige Story zwischen Übernatürlichem und Verschwörungstheorien. Kein GANZ großer Müll (auch wenn es mindestens einen Logik-Bock gibt), aber auch echt nichts besonderes.
Sollte man nur ansehen, wenn man echt GAR nix besseres zu tun hat. Oder wenn man glaubt, unbedingt mal wieder in unverfänglichem Rahmen (halb-) nackte Frauen sehen zu müssen. Wer RITUAL aber verpaßt, verpaßt - nichts weiter.