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Shit happens! Eine US-Bürgerin (Reese Witherspoon) erwartet ihren Mann am Flughafen. Er kommt mit dem Flieger aus Südafrika zurück. Er ist gebürtiger Ägypter, doch seit seinem 14. Lebensjahr in den USA lebend und jetzt gut verdienender Chemieingenieur. Sie wartet vergebens, denn der US-Geheimdienst kidnapped ihn bei der Ankunft. Seine Herkunft, eine Namensähnlichkeit, seine Fachkenntnisse und angeblich von seinem Handy geführte Telefonate rücken ihn in die Nähe islamistischer Terroristen und dieser Verdacht wird ihm zum Verhängnis.

Als die US-Sicherheitsbehörde merkt, dass sie mit ihren Verhörmethoden bei Anwar El-Ibrahimi (Omar Metwally) nicht weiterkommt, überprüft, überdenkt  sie nicht die vorliegenden Fakten, sondern scheinbar skrupellos und kühl ("Bring ihn ins Flugzeug") überstellt die Leiterin der Dienststelle (hervorrragend gespielt von Meryl Streep) den armen Kerl in einen befreundeten nordafrikanischen Staat, vermutlich Marokko. Dort, in Nordafrika, kann er den Torturen ausgesetzt werden, die in den USA doch nicht so ohne weiteres praktizierbar sind. Dort erhofft sich der  Geheimdienst die Informationen zu erhalten, die ihnen der Gefangene vermeintlich vorenthält.

"Machtlos" ist ein ruhiger Film, der sich Zeit lässt, die Geschichte zu entwickeln. Er ist aber auch ein spannender und bedrückender Film, weil er realistisch ist und in keiner Weise übertreibt. Das, was dem Ingenieur El-Ibrahimi passiert, soll ja auch dem Deutschen Al-Masri widerfahren sein.

Sicherlich steht im Mittelpunkt dieses Polit-Thrillers die Anklage gegen die juristische Zumutung der "Überstellung" (Rendition - wie auch der Orginaltitel lautet) und gegen die Unsinnigkeit der Folter, doch wie hier die Zwänge aufgezeigt werden, denen die einzelenen Akteure ausgesetzt sind, ist wirklich sehenswert. Jeder Seite, seien es nun islamistische Terroristen oder der nordafrikanische Verhörspezialist, die US-Geheimdienstlerin oder die Ehefrau des Verschwundenen, der aufstrebende Jung-Politiker oder der ergraute, arrivierte, desillusionierte Senator, der CIA-Agent oder der Selbstmordattentäter, ihnen allen lässt der Film die Zeit, sich zu erklären. "Machtlos" ist kein Tendenzfilm. Er will unterhalten und informieren, aber er überlässt es dem Betrachter, sich seine Meinung zum Thema selbst zu bilden.

Dies alles vor dem Hintergrund entweder der nüchternen Zweckmäßigkeit US-amerikanischen Lebens oder dem im krassen Gegensatz dazu stehenden, glänzend eingefangenen, magrebinischen Milieu. Marrakeschs Medina lässt grüßen!

Der Film begnügt sich aber nicht damit, einen Teil der US-amerikanischen Politik und des islamistischen Terrors darzustellen, sondern er verbindet dies auch noch mit einem entsprechenden Beziehungsgeflecht, was dazu führt, dass aus dem Drama nun noch - zumindest in Teilen - eine Tragödie wird.

Unbedingt sehenswert!

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