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Reese Witherspoon spielt eine schwangere Frau, deren Ehemann am Flughafen abgefangen und in ein Gefangenenlager verschleppt wird, wo er von der ansässigen Polizei und einem CIA-Agenten, gespielt von Jake Gyllenhaal, verhört und gefoltert wird, da man den geborenen Ägypter mit einem Sprengstoffattentat in Verbindung bringt. Weder die CIA-Terrorexpertin, gespielt von Meryl Streep, noch der US-Senator, an den sie sich wendet, gespielt von Alan Arkin, wollen ihr sagen, wo ihr Mann steckt. Parallel zu den Handlungssträngen wird erzählt, wie es überhaupt zu dem Anschlag kam.

Momentan ist es ja beinahe zum neuen Trend geworden, dass im Wochentakt neue, überaus kritische Filme über die Politik und das internationale Verhalten der USA erscheinen. Neben "Operation Kingdom", "Von Löwen und Lämmern" und "Im Tal von Elah" erscheint also auch "Machtlos", leider wird bei diesem Werk jedoch ein fataler Fehler begangen, der bei den anderen erwähnten Filmen kaum gemacht wird. Man achtet nicht auf den Unterhaltungswert und verliert sich in einem episodenhaften Erzählstil. Aber von vorn:

Die Story ist gut. Auf die Charakterkonstruktion legt man nicht so viel wert, zumal im Film einfach zu viele Figuren auftauchen, die man unmöglich alle ausreichend konstruieren kann. In "Machtlos" geht es eher um politische Zusammenhänge und um Menschenrechtsverletzungen bei Verhören von Attentätern. Die einzelnen Handlungsstränge sind dabei sehr gut gelungen und einigermaßen sinnstiftend miteinander verknüpft, womit der Film die Frage, wie weit man im Kampf um Frieden wirklich gehen darf gut behandelt. Dabei bleibt der Film über weite Strecken kritisch und realistisch. Bis auf ein paar kleinere Hollywood-Klischees, die vor allem am Ende auftauchen, ist die Story relativ unvorhersehbar und klischee-frei, wenn auch nicht ganz so vielschichtig, wie andere Vertreter des Genres. Vielleicht ist die Story mit den ganzen Nebenfiguren und den zahlreichen Handlungssträngen dann doch ein bisschen zu prall geworden und man nimmt sich damit vielleicht auch ein bisschen zu viel vor, aber im Großen und Ganzen ist die Story solide, wobei es beim Endprodukt schon ein bisschen schwer fällt, den Überblick zu behalten.

Nachdem er mit seiner südafrikanischen Produktion "Tsotsi" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film in Empfang nehmen durfte, präsentiert Regisseur Gavin Hood hier seine erste amerikanische Produktion und kann seinen guten Eindruck leider nicht bestätigen. Die Musik ist zunächst solide gewählt und betont die relativ melancholische, stellenweise gespannte Atmosphäre, die über weite Strecken aufrechterhalten werde kann. Die Kulisse ist ebenfalls gut gelungen und liefert gute Bilder und Perspektiven von Südafrika und auch die Bilder des dunklen Kerkers, in dem Gyllenhaal sein Opfer schließlich verhört, wirken recht beklemmend und erreichen damit ihren Zweck. Das größte Defizit des Films ist jedoch, dass Hood nicht einmal ansatzweise auf den Unterhaltungswert achtet. Die Erzählweise ist sehr episodenhaft und immer, wenn ein Handlungsstrang endlich an Fahrt gewinnt und beginnt Spannung aufzubauen, knüpft er Hood wieder ganz woanders an und bremst den Film wieder aus. Gerade bei Dramen mit so vielen Handlungssträngen ist es überaus schwer, unterhalten zu können, doch "L.A. Crash" und "21 Gramm" bewiesen, dass dies durchaus möglich ist. Ein weiteres Problem ist, dass der Film somit auch relativ höhepunktslos und monoton auf sein Ende zusteuert. Zum Ende hin, wird der Film dann im Ansatz spannend und unterhaltsam, aber alles in allem ist er sehr langatmig. Und weder die gute Story, noch die hervorragende Besetzung können einen Film retten, der den Zuschauer langweilt.

Schade, dass Hood diesen fundamentalen Fehler macht, denn mit dieser Besetzung wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Reese Witherspoon spielt nämlich überaus gut und liefert eine sehr glaubhafte, mitreißende und melancholische Darstellung als Ehefrau, auf der Suche nach ihrem Mann ab. Nach ihrer Rolle in "Natürlich Blond" und ihrer Oscar-Rolle in "Walk the Line" sieht man sie erstmals in einer wirklich ernsten Rolle und auch wenn dies ungewohnt erscheinen mag, präsentiert sie sich gut. Jake Gyllenhaal spielt solide, setzt aber die ganze Zeit über seinen grenzdebilen Blick auf, der schon bei "Donnie Darko" die ganze Zeit über nervte. Er hätte ruhig ein bisschen emotionaler auftreten können. Oscar-Preisträger Alan Arkin spielt, auch wenn sein Part leider sehr kurz ist, am besten und liefert mal wieder eine routinierte und mitreißende Leistung ab. Meryl Streeps Part fällt ebenfalls entsprechend kurz aus, dafür präsentiert sie sich aber überzeugend und darf mal wieder als Frau in einer höheren Position fungieren. Der übrige Cast, unter Anderem bestehend aus Peter Saarsgard und Omar Metwally ist ordentlich.

Fazit:
Durch den episodenhaften und langatmigen Erzählstil ist "Machtlos" leider nur mäßig unterhaltsam und über weite Strecken wirklich langweilig. Damit werden die ordentliche Story und die deutliche Botschaft leider weder sonderlich gut präsentiert, noch vermittelt und auch die guten Darsteller heben den Film höchstens noch ins Mittelmaß. Damit ist der "Machtlos" höchstens für Fans von Polit-Thrillern empfehlenswert.

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