Um die titelgebende Theorie zu untermauern, veranstaltet ein psychopathisch veranlagter Knilch ein perfides Spiel mit Jugendlichen, die sich im Zeitraum von drei Stunden gegenseitig töten sollen, ansonsten werden sie alle sterben, - ein nicht wirklich überzeugendes Motiv, um einen Slasher zu veranstalten, in dem Einflüsse von „Saw“ und „Battle Royale“ erkennbar werden.
Das beginnt bereits mit dem unglaubwürdigen Vorspiel beim Psychiater, der Walter nach drei Jahren Behandlung unter Auflagen in die Freiheit entlässt, da dieser beim Bergsteigen drei Freunde kappen musste, um selbst zu überleben.
Die Kamera schlendert um Walter herum, bemüht, sein Gesicht zu verbergen, während man kurz darauf seine verkrampften Hände in Nahaufnahme zeigt und die Stimme flatternd und brüchig klingt, - und da soll ein Psychiater nicht stutzig werden?
Nun denn, ohne Killer funktioniert das Spiel letztlich nicht.
Und dieses geht nach kurzer Vorlaufzeit mit knappen Kennenlernen der potentiellen Opfer direkt los, lässt die Gruppe zunächst im Ferienhaus ankommen, sich besaufen und die jeweilige Beziehung vertiefen, bis in derselben Nacht eine vom Kühlschrank weggezogen und anschließend durchs Fenster ihres Freundes zurückgeworfen wird.
Alle eilen rasch herbei und sind entsetzt über die beigefügte Videobotschaft, denn der Typ hat alles genauestens geplant und einkalkuliert, so dass eine anschließende Flucht im Auto nur mit vier platten Reifen enden kann.
Derweil wird die Figurenzeichnung nicht allzu groß geschrieben, was bei einer Veranstaltung mit gegenseitigem Misstrauen, blank liegenden Nerven und Ausspielen von Machtverhältnissen eher im Vordergrund stehen sollte.
Immerhin reicht es, um einen potentiellen Helden auszumachen, sich beim Falschspieler schnell sicher zu sein und den größten Angsthasen genauso rasch zu entlarven.
Das Tempo zieht schon nach zwanzig Minuten deutlich an, die Bewegung bleibt fast kontinuierlich, was bereits die halbe Miete ausmacht.
Der Rest bietet die üblichen Verlaufsmuster ohne nennenswerte Überraschungen.
Man verbarrikadiert sich, sucht nach Fluchtmöglichkeiten, erwägt einen Gegenschlag, spielt den Teens eine Waffe zu und setzt zeitliche Ultimaten, die mit einem weiteren Opfer auslaufen.
Dazwischen kommen kleinere Fallen zum Einsatz und der vorherige Zusammenhalt der Gruppe wird zusehends aufgebrochen.
Ausstattungstechnisch fällt das geringe Budget natürlich schon ein wenig negativ ins Auge. Die Ferienwohnung wurde ebenso schlicht gehalten wie die komplette Umgebung, - Hingucker sind beileibe nicht zu erwarten, wenn man von einer Oben-ohne-Szene absieht.
Auf darstellerischer Ebene geben sich alle Mühe, markante Mimen sind zwar nicht vorhanden, dafür gibt es auch keinen Totalausfall.
Ansonsten sind die wenigen unterschiedlichen Formen des Ablebens kaum erwähnenswert, allenfalls das Erschlagen mit einer Schaufel fällt gegen Ende etwas derber aus, da hätte man sich im Gesamtbild etwas mehr Einfallsreichtum gewünscht.
Brauchbarer als ein Genrevertreter mit maskiertem, wortlosen Killer, der wahllos drauf los schlachtet und bei aktiver Gegenwehr grundlegend unkaputtbar erscheint, ist dieser auf jeden Fall, da der Täter recht minutiös vorgeht, sich zwischenzeitlich zu Wort meldet und stark auf psychologischer Basis operiert, - letztlich muss er kaum selbst ins Geschehen eingreifen.
Das Konzept funktioniert soweit, wirkt zwar zum Finale ein wenig unglaubwürdig und beliebig, kommt jedoch latent gut in die Puschen und versucht es zum Schluss immerhin noch mit einem leicht fiesen Twist.
Stoff, der nicht lange hängen bleibt, für den Moment aber grundsolide unterhält.
6 von 10