Zwar funktioniert der Kinofilm "City of Men" auch für sich allein gesehen, doch mit Vorkenntnissen aus der Serie entwickeln die Charaktere erst richtige Tiefe. Immerhin hat der interessierte Zuschauer Acerola und Laranja bereits seit der Vorpubertät durch ihre verschiedene Alltagsabenteuer begleitet und sie beim Heranwachsen beobachtet. Was im TV-Format schon funktionierte, findet auf der großen Leinwand seinen unbestrittenen Höhepunkt. Stylistisch geht es im Film deutlich düsterer und ernsthafter zur Sache, als noch in der bis zu den letzten Folgen relativ unbeschwerten Serie. Die Probleme und Ziele der Jungs haben sich ihrem Alter entsprechend angepasst und sorgen für keinerlei Bruch mit der Serie. Dafür ist der Kinofilm deutlich spannender geraten und erinnert nicht nur wegen der Location an "City of God". Der Reiz besteht weiterhin darin, zwei normale Jungs aus den Favelas durch ihren von Gangs und Armut geprägten Alltag zu begleiten, ohne dabei zu weit in die Gefilde des Gangsterfilms vorzudringen. Die Spannung entsteht großteils dadurch, dass einem die Beiden mit der Zeit ans Herz gewachsen sind und gerade gegen Ende des Streifens nicht garantiert ist, dass sie diesen Abschnitt überleben werden. Auszusetzen gibt's an "City of Men" eigentlich nichts. Ich für meinen Teil hoffe, dass dies nicht der Schlussstrich des Projekts ist.