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Der "Dirty Dancing"-Star auf den Spuren von Burt Reynolds:
Vor Jahren verursachte Trucker Jack Crews (Swayze) auf einer Tour einen schweren Autounfall, er kam für zwei Jahre ins Gefängnis und verlor seinen Führerschein auf Lebenszeit. Nun arbeitet er als Mechaniker für den zwielichten Fuhrunternehmer Cutler. Der stellt Crews ein Ultimatum: Bis morgen Mitternacht muß ein Lastzug an seinem Zielort eintreffen, oder er verliert seinen Job. Keine Wahl also für den hochverschuldeten Familienvater. Doch auf der Fahrt hängen sich neben Frachtdieben auch das FBI und ATF an seine Stoßstange.

Kevin Hooks ("Passagier 57") führt Regie, als ginge es um sein Leben: Halsbrecherische Kamerafahrten um Serpentinen ähnliche Straßen herum, glaubhaft choreographierte Stunts und Verfolgungsjagden mit echten tonnenschweren Lastzügen in bester Tradition von "Mad Max". Mit größter Mühe versucht Hooks, den Film nicht ins Direct-to-Video-Fach abrutschen zu lassen.

Dabei übersieht er eine wichtige Straßenverkehrsregel: Die Gewichtsbeschränkung. Für seine 85 min. Laufzeit wirkt der Film im wahrsten Sinne des Wortes 'überladen'. Jeder noch so kleinen Supporting Roll wird Aufmerksamkeit geschenkt, jedem Charakter ein Erkennungsmerkmal aufgedrückt: Crews Beifahrer Earl (Countrylegende Randy Travis) schreibt und singt Songs auf dem Sozius; Hi-Jacker-Anführer Red (Meat Loaf) zitiert gläubig aus der Bibel; Eskortenbeifahrer Wes (Vincent) hat eine schwache Blase; FBI-Agent Ford (Dutton) flucht, was das Zeug hält und Amtskollege McClaren (Tobolowsky) vom ATF empfiehlt letzterem ständig eine aggressionshemmende Therapie.
Und natürlich ist der titelgebende 'Schwarze Hund' nicht bloß eine coole Floskel, sondern quasi der Klabautermann der Truckerfahrer: Er erscheint jedem König der Landstraße, der zu lange auf dem Bock sitzt.

Vielleicht wäre weniger mehr gewesen. Nichtsdestrotrotz überzeugen sowohl Swayze als auch Filmgattin Brenda Strong ("Starship Troopers") als besorgte Eltern, denen das fiskalische Wasser bis zum Hals steht. Meat Loaf konnte schon vor "The 51th State" richtig schön fies sein. Und das Swayzes Rolle Kloschüsseln als Tarnung für Chinesische Sturmgewehre transportiert, zeugt vom Humor der Filmemacher.

Summa summarum bietet der Film knappe 1 1/2 Stunden spannende, wenn auch kurzweilige Unterhaltung, ein überraschend unglaubwürdiges "Not Over Yet"-Happy End und eine abschließende Verfolgungsjagd, die wiederum durchaus beeindruckend ist.

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