Review

Mit einem recht unspektakulären Relikt des frühen B-Movie-Pools von P.M. Entertainment beglückt Richard Pepin uns hier. Die ausufernden, spektakulären Action-Choreographien späterer Tage fehlen bei „Fist of Honor“ nämlich leider noch und auch ansonsten hat dieser Film leider nicht viel anzubieten.

Sam J. Jones („Hard Vice“, „American Tigers“), zwar ein grober Hauklotz, aber total uncharismatisch und nur mit sehr beschränkten, mimischen Fähigkeiten ausgestattet, verdingt sich als Geldeintreiber Fist (Nomen est omen) im Dienste der Mafia. Die Familien sind sich untereinander zwar nicht ganz grün, doch momentan wurde ein geschäftsförderlicher Waffenstillstand ausgehandelt. So kann Fist etwas ungestörter seiner Arbeit nachgehen, Leute verprügeln und den Mahnungen mit bestimmter Wortwahl Ausdruck verleihen. Der brüchige Frieden währt in der Unterwelt aber nicht lange und ehe er es sich versieht, geraten seine Freundin Gina und er zwischen die Fronten. Als sie ermordet wird, schiebt man ihm den Mord in die Schuhe. Doch Fist lässt sich so einfach nicht ins Boxhorn jagen und versucht die Mörder auf eigene Faust (5 € in die Wortspielkasse...) zu finden...

„Fist of Honor“ ist noch weit von den späteren B-Action-Highlights aus dem Hause P.M. Entertainment entfernt, nervt optisch auch mit dem ständigen Einsatz von Weichzeichner oder Blaufilter und hat auch nur mittelmäßige Actionszenen zu bieten. Jones kann zwar ordentlich zulangen, aber die ständigen Kloppereien laufen immer nach dem gleichen Schema ab und sind zudem auch noch unspektakulär choreographiert. Ein paar mittelprächtige Explosionen können dabei auch keine Abhilfe schaffen. So richtig fetzig will der B-Actioner einfach nicht rüberkommen.

Zudem zieht sich die Geschichte leider auch ein wenig hin. Iron bei seiner täglichen Arbeit zu sehen, ist zwar ganz witzig, die Ränkespiele der gierigen Mafiosos im Hintergrund öden dagegen als Kontrast sehr schnell an. Wenigstens wird zum Schluss ziemlich rabiat und feurig reinen Tisch gemacht, das Verschleppen des Tempos können diese paar Sekunden allerdings auch nicht mehr wett machen.

Pepins Regiedebüt stellt damit eher ein B-Movie für die interessierte Fraktion dar. Mehrmals angucken wird man sich „Fist of Honor“ kaum. Dafür besitzt er einfach zu viel Leerlauf und einen total langweiligen Plot, der so innovationslos und voller Klischees ständig in diesem Business anzutreffen ist. Die hier vorherrschende Ausstattung fällt dabei übrigens genauso wenig ins Auge und wirkt oft sehr billig und improvisiert. Spannung kann man vielleicht vermuten ohne sie zu finden, Nebencharaktere interessieren gar nicht und die paar blutigen Shootouts zeugen auch nicht gerade von einer versierten Inszenierung.


Fazit:
Frühes, lahmes Relikt aus dem Hause P.M. Entertainment, das sich an Komplettisten richtet. Die öde Story, ein schwacher Hauptdarsteller und mittelprächtige bis unspektakuläre Actionszenen bugsieren „Fist of Honor“ am Ende doch deutlich unter den Durchschnitt. Die finanziellen Mittel waren offensichtlich noch sehr knapp. Das sieht man „Fist of Honor“ auch leider deutlich an. Kein Totalausfall, aber noch weit von den späteren Krachern des Studios entfernt.

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