Actionspezi Renny Harlin (Stirb Langsam 2, Tödliche Weihnachten) will die Kurve einfach nicht mehr kriegen, liegt das jedoch an lahmen Drehbüchern oder PG-13 Ratings. Sein letzter Kinofilm "Der Pakt" ging zu Recht unter und auch über "Zwölf Runden" mit John Cena freute sich der Zuschauer zu früh. Mit "Cleaner" wandelt Harlin auf ganz anderen Pfaden, denn wo Millenium Films mitwirkt, handelt es sich meist um einen Copthriller. Wenn da nicht mal eine Kinoauswertung geplant war, allein die prominente Riege würde das rechtfertigen.
Der pensionierte Cop Tom Cutler (Samuel L. Jackson) hat eine Firma gegründet, die sich auf die Reinigung von Tatorten spezialisiert hat. So führt Tom die Reinigung in einer Villa persönlich durch, wo sich ein Mord ereignet hat. Leider hat er noch den Hausschlüssel in der Tasche und will diese am nächsten Tag abgeben. Doch er trifft auf die überraschte Hausbeseitzerin Ann Norcut (Eva Mendes), die nichts von einem Mord weiss. Allerdings ist ihr Ehemann vor geraumer Zeit verschwunden. Tom beginnt mit seinem Ex-Partner Eddie Lorenzo (Ed Harris) Ermittlungen anzustellen, denn der Auftraggeber für den Job scheint gar nicht zu existieren. Schnell gerät Tom ins Visier der Polizei und somit in Gefahr.
Es wäre vielleicht klüger gewesen, aus "Cleaner" einen Actionfilm zu machen, anstatt eines geschwätzigen Thrillers. Zumindest kann der Plot anfänglich überzeugen, auch dank Toms speziellem Job, den man als Zuschauer eigentlich nur interessant finden kann. Und genauso gründlich wie Tom bei seinem Job sein muss, ist er auch im Privatleben. Alles hat seinen genauen Platz in der Wohnung oder im Büro. Leider musste man ihm eine Tochter verpassen, die mit dem Tod ihrer Mutter noch nicht klarkommt. Die wurde ermordet, der Täter konnte jedoch geschnappt werden und wurde kurze Zeit später im Gefängnis gemeuchelt. Natürlich hat Tom da seine Finger im Spiel gehabt, was er heute bitter bereut. So ist er mit der Erziehung von Rose (Keke Palmer) deutlich überfordert und über die damaligen Vorfälle redet Tom nicht gerne, dabei will Rose die Einzelheiten wissen. So kommt es zu einige Gefühlsausbrüchen, die man irgendwann mal leid ist, vor allem da die eigentliche Story kein Stückchen weitergebracht wird. Der Genauigkeitsfanatiker Tom wurde nämlich von jemandem reingelegt der den Mord vertuschen will und dieser Unbekannte muss bei der Polizei sitzen.
So beginnt Tom mit seinen Ermittlungen, unterstützt von Ann Norcut. Dabei schweift die Story auch ein wenig ab, man nehme die Liste mit den korrupten Polizisten und ein paar falsche Fährten werden gelegt. Der Zuschauer tappt wie Tom sehr lange im Dunkeln und je tiefer er vordringt, desto verdächtiger macht sich Tom. Die finale Auflösung haut jedoch nicht vom Hocker, auch kann ich Toms Eingebung, wie er auf den Täter kommt, nicht so ganz nachvollziehen. Trotzdem schlägt der Plot bis dahin einige Haken und kann somit das Interesse des Zuschauer hochhalten. Leider passiert hier so gut wie nichts. Als Warnung bekommt Tom mal eine mit der Taschenlampe übergezogen und das Finale ist enttäuschend unspektakulär.
Dabei gibt sich Samuel L. Jackson (Shaft, Snakes on a Plane) wirklich Mühe, während Eva Mendes (Ghost Rider, Training Day) und Ed Harris (Abyss, Apollo 13) den Autopilot eingeschaltet haben. Luis Guzmán (Fighting, War) als Detective Jim Vargas macht einen guten Job, auch wenn Guzmán erschreckend zugelegt hat.
Trotz seiner kurzen Laufzeit ist "Cleaner" ziemlich langatmig, die Geschichte hätte man einfach mit ein bisschen Action aufpeppen können. Leider reicht ein ordentlicher Plot nicht alleine aus, so kann uns Harlin nur einen durchschnittlichen Thriller servieren.